Eine Patientin hat sich über die Klinik in Rottweil beschwert. Es ging wie hier um eine CT. Foto: Archiv

Die Sprecherin der Klinik räumt Fehler bei der Behandlung und der Kommunikation ein.

Kreis Rottweil - Es ist eine Geschichte, die eigentlich nicht vorkommen sollte. Sie handelt von Missverständnissen, Fehlern und Fehlverhalten. Am Ende entschuldigt sich die Helios-Klinik in Rottweil bei einer Patientin und sagt, sie wolle die Mängel abstellen.

Und das ist die Geschichte: Diese Nachricht trifft Annemarie Schetter unverhofft. Wegen Atembeschwerden, unter denen sie seit längerer Zeit leidet, sucht sie ihren Hausarzt auf. Dieser spricht von einem Lungenembolieverdacht und schickt seine Patientin umgehend in die Klinik. Ihr Leben sei in Gefahr, wird ihr mit auf den Weg gegeben. Derart aufgerüttelt begibt sich die 65-Jährige sofort zur Helios-Klinik in Rottweil. Sie erwartet, dass sie unverzüglich untersucht und behandelt wird. Doch was sie nach eigenem Bekunden erlebt, macht sie erst rat-, dann fassungslos, schließlich wütend, sagt sie im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Sie berichtet von verlorengegangenen Untersuchungsergebnissen, einem unfreundlichen Umgangston ihr gegenüber, langen Wartezeiten und dass sie falsch behandelt worden sei. Und das bei einem Verdacht auf Lungenembolie, sagt sie entrüstet.

Dass einiges schief gelaufen sei, räumt die Sprecherin der Rottweiler Klinik, Andrea Schmider, ein. Man habe nach der Anfrage des Schwarzwälder Boten gleich mit der Patientin Kontakt aufgenommen und sich bei ihr entschuldigt. Der zuständige Chefarzt habe mit den Mitarbeitern gesprochen, um derartige Fehler zukünftig zu vermeiden.

Beispielsweise habe man in Vorbereitung auf die CT der Patientin jodhaltiges Kontrastmittel gegeben, obwohl diese unter einer Jod-Allergie leide. Auch habe man nach einer ersten Untersuchung versäumt, der Patientin klar zu machen, dass es wohl nicht so schlimm sei, wie zunächst vermutet.

Ob so etwas öfter vorkommt? Nein, meint die Sprecherin. Seit Juli, seitdem sie da sei, habe es erst drei schriftliche Beschwerden gegeben, so Schmider. Ob die Belastung der Mitarbeiter durch die Übernahme des privaten Krankenhausbetreibers im vergangenen Jahr zugenommen habe? Die Mitarbeiter seien gefordert und sie hätten viel umsetzen müssen in den vergangenen Monaten, so Schmider. Andererseits würden die Patientenzahlen steigen.

Oder ob es an den fehlenden leitenden und Chef-Ärzten liege? Auch das verneint Schmider. Bei den Assistenzärzten hätten alle Kliniken mit einer hohen Fluktuation zu kämpfen und die fehlenden Arztstellen würden mit Honorarkräften ersetzt. Zudem gebe es auch Patienten, die sich lobend über das Haus äußerten, meint die Sprecherin.