Foto: Ralf Graner

Weit mehr als 1000 Besucher nehmen Angebote der dreitägigen Veranstaltung in Rottweil wahr.

Rottweil - 1500 Besucher beim Abschlussgottesdienst und weit mehr als 1000 Besucher bei den Veranstaltungen des ersten Ökumenischen Kirchentags am Freitag und Samstag. Mit diesem Ergebnis wurden die Erwartungen des Organisationsteams bei weitem übertroffen.

Gestern gab es nur noch strahlende Gesichter, wohin man auch schaute. Allein der Abschlussgottesdienst mit 1500 Besuchern sorgte für Gänsehaut-Feeling. Kurzerhand sorgten fleißige Helfer dafür, dass auch noch die Stallhalle bestuhlt wurde und 500 weitere Gottesdienstbesucher dort die Übertragung aus der Stadthalle verfolgen konnten. Denn wegschicken wollten die Veranstalter freilich niemanden.

Unzählige aus Holz gefertigte Kirchtürme demonstrierten, wie viele Gemeinden sich in den vergangenen Tagen an der ökumenischen Großveranstaltung beteiligt und die vielfältigen Veranstaltungen besucht haben.

"Es ist beeindruckend zu sehen, welche ökumenische Hoffnung in den christlichen Gemeinden des Landkreises schlummert, und wie groß die Bereitschaft ist, Kirche in der Welt für die Welt zu sein", betont der evangelische Pfarrer Marcus Keinath sichtlich beeindruckt. Auch Eva-Maria Krause, die Vorsitzende der Steuerungsgruppe, zeigt sich bewegt angesichts des Wochenendes. "Wir haben ein eindrückliches Fest des Glaubens gefeiert und Einheit in der versöhnten Verschiedenheit demonstriert", so ihre Bilanz.

Bereits zur Eröffnung am Freitagabend in der Fußgängerzone waren mehr als 500 Besucher aus der Region gekommen. Die Abendveranstaltungen in den Rottweiler Kirchen waren allesamt sehr gut besucht, angefangen vom offenen Singen in der Predigerkirche über Musik und Meditation mit den Münstersängerknaben und der Intakt Allstyle Band im Münster über den Abend mit Werner Mezger in der Pelagiuskirche bis hin zur Taizénacht. Alle Altersgruppen waren bis in die Nacht auf den Beinen und haben die vielfältigen Angebote sowie Abend- und Morgengebete besucht.

"Ich bin angenehm überrascht, wie stark auch die Foren und die Gottesdienste besucht waren", betont Dekan Martin Stöffelmaier. Trotz des herrlichen Herbstwetters hätten die Leute sich für den Kirchentag entschieden. Damit habe sich die Arbeit und Mühe des Steuerungsteams mehr als gelohnt, lobt Stöffelmaier.

Das Forum "Kirche und Gesellschaft" mit dem emeritierten Professor für Pastoraltheologie Paul Zulehner aus Wien platzte ebenfalls aus allen Nähten. Zulehner sprach über die Zukunft der Volkskirche (siehe Kultur).

Mit mehr als 500 Besuchern ging am Samstagnachmittag die zentrale Hauptveranstaltung des Kirchentags unter der Überschrift "Wieviel Verantwortung verträgt der Mensch", über die Bühne. Unternehmer Wolfgang Grupp, Ulms OB Ivo Gönner, Landtagsvizepräsidentin Brigitte Lösch und Franz-Josef Bormann diskutierten angeregt. "In der Gesellschaft braucht es Menschen, die füreinander eintreten", waren sich alle einig. Dies geschehe vielerorts in Vereinen und Hilfsorganisationen, betonte Gönner. Darauf könne man stolz sein.

Einen Einblick aus Unternehmersicht gab Wolfgang Grupp, der hervorhob, dass man nur so viel Verantwortung übernehmen könne, wie man sich selbst zumute.

Die Vorbildfunktionen der Eltern in den Familien spielte in der Diskussionsrunde ebenfalls eine große Rolle. Nach vielen bewegenden und eindrücklichen Begegnungen und Gesprächen ließen etwa 600 Besucher den Samstagabend bei Kabarett mit den "Maulflaschen" oder den Klängen von "High Five" ausklingen.

"Diese Veranstaltung ist ein Zeichen dafür, wie viele Christen bereit sind, aufeinander zuzugehen", freute sich auch Landrat Wolf-Rüdiger Michel über die gute Besucherresonanz.

Ökumenischer Kirchentag