Gebannt verfolgen die Kinder wie Oberarzt Sundono Suwono mit dem Endoskop in den Rüssel des Elefanten schaut. Foto: Schmider Foto: Schwarzwälder-Bote

KiJu-Sommer: Helios-Klinik behandelt besonderen Patienten / Kinder wissbegierig

Rüsselverstopfung und Schmerzen im Bein – als Kimmi, der Elefant, via Rettungswagen mit Blaulicht und Martinshorn in die Helios-Klinik Rottweil gebracht wurde, stand ein ungewohnt großes Empfangskomitee bereit.

Rottweil. Gleich 20 Kinder begrüßten das verletzte Plüschtier und begleiteten es auf seinem Weg durchs Krankenhaus. "Kimmi kommt in die Ambulanz" war der Titel dieses Programmpunkts beim KiJu-Sommer – und die Kinder zeigten sich dabei höchst wissbegierig.

Schon im Rettungswagen wurde Rettungsassistent Jeremy Paxson eifrig befragt: Wozu hat der Verletzte eine Infusion? Warum hat er eine leuchtende Klammer am Bein? Warum hat Kimmi eine Halskrause? Als alle Fragen beantwortet waren, begleiteten die Kinder den besonderen Patienten in die zentrale Notaufnahme. Chirurgin Dorothee Dieterle nahm den Verletzten in Augenschein und ordnete das weitere Vorgehen an: "Wir brauchen einige Untersuchungen, damit wir die Ursache für die Rüsselverstopfung und die Beinschmerzen herausfinden."

Zunächst ging es zum Röntgen, wo die Kinder Claudia Endesfelder dabei assistierten, den Verletzten korrekt auf der Liege unter dem Röntgengerät zu platzieren. Auf dem Bildschirm zeigte die Aufnahme deutlich, was mit dem Bein des Elefanten nicht stimmte: "Das ist ja gebrochen, der braucht einen Gips", erkannten die Besucher schnell. Gesagt, getan, und Schwester Renate Heckele gipste das gebrochene Bein gekonnt ein.

Aufschluss darüber, was das Rüsselweh verursacht haben könnte, hatte die Röntgenaufnahme leider nicht gegeben – die Kinder rätselten, was da wohl im Rüssel steckte. Um Klarheit zu bekommen, schoben sie Kimmi in die Endoskopie. Oberarzt Sundono Suwono erklärte den jungen Besuchern, wie ein Endoskop funktioniert, und gemeinsam schauten sie mit der Kamera dem Elefanten in den Rüssel.

Mit einer Schlinge wurde die Verstopfung beseitigt, und das Instrument förderte einen kleinen Spielzeugpinguin und eine Murmel zutage. Große Erleichterung: "Jetzt kriegt er endlich wieder Luft!"

Laborleiter Holger Beha nahm dem Elefanten noch Blut ab und erklärte den Kindern, welche Krankheiten sich im Blut entdecken lassen – die ganz Mutigen ließen sich sogar für einen Blutzuckerwert in den Finger pieksen. Danach wurde Kimmi von den Kindern auf Station gebracht; hier wartete bereits ein frisches Bett auf ihn, und die Sommerkinder verabschiedeten sich von ihm.

Und während sich der Elefant erholte, gab’s für die Kinder zum Abschluss ein Eis.