Zizenhausener pflegen ihr Zusammenleben auch mit einem Schultheißen und einem Gemeinderat

Von Martina Bantle Rottweil. Zizenhausen ist die volkstümliche Bezeichnung für den älteren Teil des Rottweiler Waldtor-Ortes; er wird durch die Hochturmgasse, die Flöttlinstorstraße, die Neutorstraße und die Waldtorstraße berührt. .Am Samstag nun hatten der "Schultheiß" und der "Gemeinderat" aus Zizenhausen zum Gemeindefest in den Kapuziner eingeladen.

Das Amt des Schultheißen hat im Moment Diakon Stephan Drobny inne. Ihm zur Seite stehen Uli Hezinger als Beigeordneter, Jörg Brand als Ratsschreiber, Thomas Spreng als Gemeinderechner und Rainer Klussmann als Büttel und Bote. Gemeinderäte sind Michael Lacher, Martin Bertsche, Gretel Dorn, Monika Brand, Hartmut Nester und Klaus Günthner. Ihre Aufgabe ist der Erhalt des Brauchtums. Einmal im Monat findet ein Stammtisch statt, wobei zwischen den Lokalen im Stadtteil abgewechselt wird. Der sonntägliche Frühschoppen ist aber immer im "Rössle". Einmal im Jahr stellt die Bürgerinitiative den Kapuziner für ein Treffen zur Verfügung.

Aber wie kommt es zum Stadtteilnamen Zizenhausen? Er geht auf den am 15. Oktober 1769 in Zizenhausen geborenen Karl Joseph Gaßner zurück. Zizenhausen liegt in der Nähe des Bodensees, im Amt Stockach. Karl Joseph Gaßner kam nach Rottweil, wo er Leutnant, Stadtrat und Wirt des Gasthauses Dreikönig wurde. Er wird als stattliche und schillernde Persönlichkeit beschrieben. Im Waldtor-Ort, wo es viele Gasthäuser gab, trank er seine Schoppen. Bevor er das Haus verließ, sagte er, er gehe nach Zizenhausen. Auch ein Teil seines Grabsteins, als Mauerstein in eine Fuge der Stadtmauer, nicht weit vom Pulverturm, eingelassen, erinnert an Karl Joseph Gaßner.