Jakub Orisek, alias James Qube, will seiner Stadt etwas zurückgeben. Foto: Lisa Monaco "Little Dreams" Foto: Schwarzwälder Bote

Internetexperte: Das Genie beherrscht das Chaos: Jakub Orisek will mit "TheQ" die Onlinewelt erobern

Fotograf, Händler, kreativer Kopf und vor allem ein Mysterium – Jakub Orisek ist als James Qube überall dort online unterwegs, wo es etwas Neues zu entdecken und starten gibt. Mit seiner Internetseite "Visit Rottweil" will er seiner Stadt etwas zurückgeben.

Rottweil. In Sachen Internetpräsenz nicht viel geboten – so lautet das harte, aber ehrliche Urteil von Jakub Orisek über Rottweil. Seit gut 14 Jahren wohnt der gebürtige Tscheche nun in der Stadt am Neckar. In seiner Heimat hat er mit dem Fotografieren angefangen. In Rottweil fehlte ihm etwas. "Ich wollte Touristen, aber auch Einheimischen etwas bieten und Rottweils schöne Seiten zeigen", erklärt der 29-Jährige. Für das Leidenschaftsprojekt fotografiere er seit rund eineinhalb Jahren fast täglich öffentliche Plätze.

Kürzlich habe er eine Partnerschaft mit einem Fotografen geschlossen, dessen Bilder er jeden Mittwoch hochlädt. "Ich möchte noch mehr solcher Partnerschaften schließen, denn ich möchte die Bildfrequenz beibehalten, werde aber selbst nicht immer Foto-Ergebnisse liefern können", schreibt der zweifache Vater in seinem Blog.

"Visit Rottweil" ist jedoch nur eins von vielen Standbeinen, die er sich in den vergangenen Jahren aufgebaut hat. Über kurz oder lang soll die Community die Seite übernehmen, meint Orisek. Er wisse ja auch nicht, ob er für immer in Rottweil bleibe. "Ich würde gern freie Journalisten dafür anstellen, aber das ist jetzt noch nicht möglich."

Musik und Fotografie

Und eins ist sicher: James Qube kann man in keine Schublade stecken. Dass Orisek online-affin ist, wäre zudem schamlos untertrieben. Der gelernte Lagerlogistiker war erst freier Fotograf, dann nahm er sich eine Auszeit von der Arbeit, um sein langfristiges Projekt "The Qube Company" in die Tat umzusetzen.

Diese fuße auf vier Standbeine, erklärt der 29-Jährige. Das eine sei er als Person mit seinen Interessen, Bildern, digitaler Kunst und Musik. "Ich komponiere auch Pop- und Hip-Hop-Beats und singe sehr gern", erklärt Orisek. Seine größte Liebe gelte aber wohl dem Reisen. "Ich bin viel in Europa unterwegs und habe ein Faible für Sonnenuntergänge und die Natur", sagt er. Am schönsten seien die Orte, an denen nur wenige Personen sind.

In seinem Blog schreibt er unter der Rubrik "I, Qube" über den Fortschritt seiner Projekte. Bei manchem hapert die Realisierung noch am nötigen Kleingeld. "Ich brauche mehr Zeit und mehr Geld, um mehr zu schaffen: #StandardProblem", bloggt er. Seine Beiträge hätten immer mit ihm zu tun. So schreibt er über Lifestyle-Themen, aber auch Nischen-Geschichten wie das Thema Künstliche Intelligenz. Zudem interessiert er sich für Investments und Aktien. "Das alles unter einen Hut zu kriegen, ist nicht leicht. Man vernachlässigt immer irgendetwas", meint er.

Seine Plattform "TheQ" soll "eine Antwort an die Disruption der TV-Branche und den Trend des Konsums der Online-Medien" sein. Die Idee sei, so viele Nutzer wie möglich mit interessanten Beiträgen aus unterschiedlichen Themenbereichen zu begeistern – etwas, das in Zeiten von Suchfunktion-Optimierung brandaktuell ist. "Es geht darum, eigene und fremde Inhalte bereitzustellen", erklärt Orisek. Das Interesse zu den Themen misst der Blogger ganz analytisch anhand der Daten. So führt er auch akribisch eine Nutzerstatistik mit den Quartalszahlen der Besuche auf seinen Seiten.

Unter "TheQ" gibt es noch viele Unterrubriken, etwa die "Prahagraphy" mit Bildern, die er in Prag gemacht hat, oder Onlineshops zum Thema Foto-Technik und E-Zigaretten. Dort fungiert er meist als Mittelsmann für Lieferanten und Kunden. "Ich mag einfach alles, was mit dem Internet zu tun hat.

Geheimnisvolle Abteilung

Die Welt verändert sich, und wer jetzt nicht dabei ist, der hat es später nicht leicht", sagt Orisek. It’s all about information. "Vereinzelt werde ich eigene Inhalte produzieren und im nächsten Jahr die Eigenproduktion auf ein höheres Level vorantreiben", so der Technik-und Digital-Fan.

Zu den Fertigkeiten, die er sich im Laufe der Zeit angeeignet hat, gehört auch das Programmieren. "TheQubeX ist die geheimnisvolle Abteilung. Da befinden sich lauter Ideen im Anfangsstadium", meint Jakub Orisek. Es gehe um maschinelles Lernen, Softwares und artificial intelligence (künstliche Intelligenz). "Ich lerne sehr viel über Youtube. Mit dem Programmieren tue ich mich noch schwer, aber das ist bei allem so, bis man etwas erschaffen hat", weiß er.

In dem Jahr, das er zu Hause in seine künftige Firma "TheQ" investiert hat, habe er gemerkt, was wichtig ist. Derzeit hat er wieder eine feste Arbeitsstelle, "um für die nächste Kreativitäts-Welle zu sparen", wie er sagt. Ein paar Mal habe er versucht, einen Business-Plan zu erstellen, doch so etwas wie sein Konzept gebe es noch nicht. Er will sich nun darauf konzentrieren, alles zu strukturieren und vielversprechende Projekte voranzutreiben.

Das alles mache er vor allem für die Anderen. "Ich will den Menschen helfen, das zu finden, was sie suchen." Denn alles, was man gebe, bekomme man eines Tages zurück, ist sich Jakub Orisek sicher.

Weitere Informationen: www.jamesqube.com instagram.com/jamesqube