Die Hängebrücke landet am Rottweiler Bockshof an. Foto: Archiv/Nädele

Vortrag: Ruheständler informieren sich über die Planung

Kreis Rottweil. Mit 40 Teilnehmern gab es bei der Monatsversammlung des Seniorenverbandes öffentlicher Dienst Baden-Württemberg, Kreisverband Rottweil, erneut einen Rekordbesuch. Im Mittelpunkt des Nachmittags im Zimmerner Sportheim stand das Referat über den geplanten Bau der Hängebrücke in Rottweil des kaufmännischen Leiters Roland Haag von der Firma Eberhardt Bewehrungsbau GmbH in Hohentengen, die das Projekt so bald wie möglich realisieren will.

Vorsitzender Werner Weiss dankte dem Referenten, der in Bad Waldsee wohnt, für seine spontane Zusage zum Vortrag. Dabei vergaß er auch nicht, schmunzelnd an die Zimmerner Hängebrücke zu erinnern, die seit der Fasnet auf dem Pater-Alois-Mager- Platz steht. Manfred Waldraff stimmte den Vortag mit seinem Gedicht "Zum Brückle" treffend ein.

Roland Haag legte dann in Wort und Bild den Planungsverlauf offen. Die Idee sei 2016 mit verschiedenen Varianten entstanden. Oberbürgermeister und Gemeinderat der Stadt Rottweil befassten sich dann mit dem vorgesehenen Projekt, wobei auch die Bevölkerung in den Dialog einbezogen worden sei. Der Bürgerentscheid 2017 mit 71,6 Prozent Befürwortung könne nicht hoch genug bewertet werden, so Haag.

Nach dem Beschluss des Gemeinderats im Juni 2017 für die Aufstellung des Bebauungsplanes mit Anhörung der Träger öffentlicher Belange seien weitere Gespräche mit der Stadt geführt und auch ein Gutachten übergeben worden. Weitere Gutachten seien im Entstehen. Es gelte nun, die eingegangenen Stellungnahmen zu behandeln. Ein weiterer Investor sei noch ins Spiel gekommen, aber der Gemeinderat habe grünes Licht für die bisherige Variante gegeben, erinnerte Haag. Das Baugesuch laufe parallel zum Bebauungsplanverfahren.

Folgende Details erwähnte er: Die Hängebrücke werde 606 Meter lang, 1,20 Meter breit, 45 bis 48 Meter hoch und ihr Boden werde mit einem Gitterrost versehen. Fahrräder, Rollatoren, Kinderwagen und dergleichen seien nicht zugelassen. Die Situation am Bockshof mit Pulverturm und Lorenzkapelle sei besonders zu beachten; der Kassenautomat soll in den Hang hineinkommen. Die Brücke ende in der Nähe des Steinbruchs am Berner Feld, wobei dort dann circa 150 Parkplätze und auch Toiletten vorgesehen seien. Von dort seien es noch rund 180 Meter bis zum Thyssen-Krupp-Testturm. Die Investitionskosten betragen circa sechs Millionen Euro. Begehbar sei die Brücke jeden Tag in der Woche. Der Eintritt werde voraussichtlich neun Euro betragen. Mit circa 100 000 Besucher im Jahr sei zu rechnen.

Zum Zeitplan der Realisierung sagte er: Das Baugesuch sollte Ende Oktober 2018 genehmigt sein; im September 2019 sollte die Brücke dann stehen. Ihr großes Ziel sei, die Touristen vom Testturm in die Innenstadt zu bringen. Sicher sei, dass die Brücke eine weitere einmalige Attraktion für Rottweil sein werde.

Es gab viel Beifall für den Referenten; eine lebhafte Diskussion schloss sich an. Mit einem Gedicht von Manfred Waldraff zur Brücke als Parodie zum bekannten Gedicht "Der Erlkönig" endeten zwei interessante Stunden.