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Charlotte Mumm Werkstattpreisträgerin 2018 der Kunststiftung Erich Hauser

Seit 1997 wird der Werkstattpreis an junge Bildhauer vergeben. Inzwischen haben 24 Künstler diese Auszeichnung erhalten. Preisträgerin 2018 ist Charlotte Mumm.

Rottweil. Der Preis bietet die Möglichkeit, mehrere Wochen in der Werkstatthalle zu arbeiten und die entstandenen Werke dort zu präsentieren. Charlotte Mumm ist die Werkstattpreisträgerin der Rottweiler Kunststiftung Erich Hauser im Jahr 2018. Im Rahmen des zweistufigen Auswahlverfahrens wurden in diesem Jahr insgesamt 19 Bildhauer von verschiedenen Museumsleitern und Kuratoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz vorgeschlagen. Nominiert waren Matthis Bacht, Frank Balve, Matthias Bildstein/Philippe Glatz, Sophie Innmann, Martin Kähler, Sebastian Kuhn, LAYBEUIS, Max Leiß, Claudia Mann, Laura Mietrup, Charlotte Motz, Charlotte Mumm, Ana Navas, Henrike Naumann, Ahmet Ögüt, Leunora Salihu, Karl Salzmann, Johannes Wald und Pablo Wendel.

Die Jury, bestehend aus Kalin Lindena, ehemalige Werkstattpreisträgerin, Léon Krempel, Kunsthalle Darmstadt, Heinrich Dietz, Kunstverein Freiburg und der Stiftungsrätin Eva-Marina Froitzheim vom Kunstmuseum Stuttgart. Sie hob hervor, dass die 1980 geborene Charlotte Mumm in ihren skulpturalen Arbeiten, Installationen, Zeichnungen und ihrer Malerei an einer ganz eigenen Bildsprache, die sich zwischen figurativen und abstrakten Elementen bewegt, arbeite. Als Grenzgängerin zwischen Malerei und Skulptur reflektiere sie die Erfahrbarkeit von Raum, Material und Oberfläche. Sie erkunde in ihren skulpturalen Figuren den persönlichen Raum und seine physischen Grenzen, setze Metallgelenke und abstrahierte Körperformen ein, mit denen sie den schmalen Grad zwischen Gleichgewicht und freiem Fall, Ausgewogenheit und Zusammenbruch auslote. "Auf den ersten Blick zeigen sich ihre Werke als ein schier unerschöpflicher Kosmos aus Farben, Formen und Materialien, die in kontrastreichen, oft sogar widersprüchlichen Kombinationen einander durchdringen. Klare Abgrenzungen zwischen Form und Chaos, zwischen Innen und Außen entgleiten dem nach Deutung suchenden Auge immer wieder", stellt Thomas Niemeyer, Leiter der Städtischen Galerie Nordhorn, der Charlotte Mumm nominiert hat, fest.

Die Werkstatthalle Erich Hausers bietet der Künstlerin besondere räumliche Möglichkeiten zur Gestaltung ihrer humorvollen, paradoxen, trügerischen wie auch tragischen Weltentwürfe.

Charlotte Mumm wurde in Georgsmarienhütte geboren, studierte an der Kunsthochschule Kassel und war Meisterschülerin von Urs Lüthi. Sie lebt und arbeitet in Amsterdam.  Zur Ausstellung, die am 29. September in der Werkstatthalle der Kunststiftung eröffnet wird, erscheint ein Katalog.