Silas (Klasse TGI 2) erklärt Andreas Scheuer das Projekt seines Kurses Informationstechnik. Foto: Graner

Bundesminister zu Besuch in Rottweil. Anschluss der Schulen an das Breitbandnetz.

Kreis Rottweil - Wer gut vorbereitet ist, besucht mit ruhigem Gewissen die Schule. Wie Andreas Scheuer am Freitagvormittag das Berufsschulzentrum Rottweil.

Der Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur ist "präpariert", also nicht auf die Hilfe seines "Nebensitzers", Volker Kauder, angewiesen und bringt einen 754.858-Euro-Bescheid mit, den er in der neuen Aula auf Ebene 2 der Erich-Hauser-Gewerbeschule Landrat Wolf-Rüdiger Michel überreicht.

Dieses Geld dient dem Anschluss der Schulen an das Breitbandnetz, an das sogenannte Turbo-Internet. Hier ist die Telekom gefragt. Und da passt es gut, dass der Leiter der Niederlassung Südwest, Frank Bothe, ebenfalls im "Klassenzimmer", verspricht, dass sein Unternehmen in zwei Jahren 69 Schulen im Landkreis direkt ans Glasfaser bringen wolle. "Gut ausgebildete junge Menschen sind der wichtigste Rohstoff unseres Landes", sagt Volker Kauder.

Mit Blick auf die vergangenen zwei Jahre, als der Breitbandausbau im Landkreis umgesetzt wurde, folgt somit der zweite Schritt, um im Kreisgebiet flächendeckend mit Glasfaser fit für das 5G-Zeitalter zu werden.

Die genannten Kosten von etwa 1,5 Millionen Euro verteilen sich auf Landkreis und Kommunen/Schulträger (je 453 000 Euro), besagten Zuschuss des Bundesministers und die vom Land in Aussicht gestellten 302 000 Euro.

Der Landkreis gehört breitbandtechnisch dank seiner Vorgehensweise in jüngerer Vergangenheit zur erweiterten Spitzengruppe der 401 Landkreise (Platz 72) – Andreas Scheuer mit positivem Unterton: "Digitalstreber". Nun sind 129 Schulen an der Reihe, um die Möglichkeiten, die bereits im Berufsschulzentrum (Erich-Hauser-Gewerbe- und Nell-Breuning-Schule) existieren, auch nutzen zu können. Um für die 2000 Schüler in jedes Klassenzimmer das mögliche eine Gigabyte zu bringen. Derzeit greifen alle auf eine 100- Megabit-Leitung zu, so NBS-Schulleiter Ingo Lüthjohann. Somit sei "www" nicht die Abkürzung von "world-wide-web", sondern von "warten, warten, warten".

Im Anschluss der Reden nutzt Andreas Scheuer die Gelegenheit, sich von fixen 13-Klässlern (Technisches Abitur, Informationstechnik) erklären zu lassen – "Ich bin ein Geisteswissenschaftler, da musst Du langsamer reden" –, von welchen Datendimensionen man spreche, wenn jeder der 2000 Schüler am Berufsschulzentrum in den Pausen eine nutzbare Internetverbindung für die Smartphones haben wolle. Schnell ist er bei der Aktion Adventskalender der Nell-Breuning-Schule dabei: Hier lässt sich der Minister – jedoch nicht mit Bierkrug – fotografieren. n Weitere Bilder online unter: www.schwarzwaelder-bote.de