Isabella Glasneck vom Landwirtschaftsamt überreichte Kindergartenleiterin Karin Schwarzwälder das BeKi-Zertifikat. Foto: Siegmeier Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Johanniterkindertagesstätte als erste in Rottweil mit BeKi-Zertifikat ausgezeichnet

Gesunde Ernährung fängt bereits im Kindesalter an. Und so setzen sich zunehmend mehr Kindergärten zum Ziel, sich mit der Thematik zu beschäftigen und das Thema in die Pädagogik zu integrieren. So auch der evangelische Johanniterkindergarten in Rottweil.

Rottweil. Er wurde jetzt mit dem BeKi-Zertifikat, initiiert vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, ausgezeichnet – als erster in Rottweil. "Der Mensch ist, was er isst", sagte schon der Philosoph Ludwig Feuerbach um 1850. Kaum ein anderer Satz dürfte die philosophische Bedeutung des Essens so sehr auf den Punkt bringen wie dieser. Doch trotz guter Vorsätze kommt das Thema im Alltag vielfach zu kurz. Aus diesem Grund hat das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz im Jahr 2012 das BEKI-Zertifikat initiiert.

BeKi steht für die Landesinitiative "Bewusste Kinderernährung" und ist ein Zeichen für Qualität bei der Verpflegung in der Kita, in der Ernährungserziehung, der Erziehungspartnerschaft mit den Eltern und in der Zusammenarbeit mit den externen Partnern.

Vor sechs Jahren hat sich der evangelische Johanniterkindergarten auf den Weg zu einer gesunden Ernährung gemacht. Nicht immer sei es einfach gewesen, das Konzept in den Kindergartenalltag zu integrieren, vor allem in Zeiten von Personalmangel, gesteht Karin Schwarzwälder, die Leiterin der Kindertageseinrichtung.

Aber dennoch sei man nun an einem ersten Ziel angelangt und habe das BeKi-Zertifikat erreicht, freute sie sich im Rahmen einer Feierstunde, die von den Kindern gesanglich umrahmt wurde. "Ernährungsbildung ist ein wichtiger Baustein der frühkindlichen Bildung. Das BeKi-Zertifikat ist ein Qualitätsmerkmal für Kindertageseinrichtungen, das die Bedeutung ausgewogener Ernährung auch nach außen sichtbar macht. Im Kindergarten Johanniter gehören bewusstes und gemeinsames Essen und Trinken dazu", sagte Isabella Glasneck vom Landwirtschaftsamt, anlässlich der Zertifikatsübergabe.

Ziel sind gesunde Kinder, die die Vielfalt der Lebensmittel kennen und schätzen lernen. Sie sollen Freude am vielseitigen Essen und Trinken haben und Selbstständigkeit im Umgang mit Lebensmitteln erlangen. BeKi-Referentin Waltraud Geisen lobte das große Engagement des Kindergartens. "Es kamen sehr viele gute Vorschläge und Ideen", so Geisen. So habe man sich gemeinsam auf den Weg machen und unter dem Motto "kunterbunt und kerngesund", das eine oder andere Projekt realisieren können. Mittlerweile werde im Kindergarten viel mehr gekocht und es gebe immer viele Küchenhelfer, erzählt Karin Schwarzwälder.

BeKi sei mit allen Sinnen erlebbar geworden. Pfarrerin Gabriele Waldbaur freute sich ebenfalls von Trägerseite aus, dass sich das Kindergartenteam überlegt habe, wie man Erziehung noch umfassender gestalten könne, und dass es sich dafür Unterstützung gesucht habe. "Ich danke allen Erzieherinne, dass sie dieses Projekt umgesetzt haben", so Waldbaur. Auch Sabine Flaig, bei der Stadtverwaltung zuständig für Kindergärten und Schulen, lobte das große Engagement. "Diese Auszeichnung stärkt auch unser Profil als familienfreundliche Stadt", betonte sie und hofft, dass sich noch viele weitere Einrichtungen anschließen werden.

Christian Ranke vom Gesundheitsamt betonte, dass die Ernährungsgewohnheiten bereits in den ersten Lebensjahren angelegt würden und dass ein enger Zusammenhang zwischen Ernährung und Gesundheit bestehe. Mit einem Lied schlossen die Kindergartenkinder den offiziellen Teil. Im Anschluss wartete ein leckeres und sehr gesundes Büfett mit viel Obst auf die Gäste, die das Angebot rege nutzten.