Dekan Karl Ochs legt die Kapsel in den Grundstein der Kirche. Foto: Vilz Foto: Schwarzwälder Bote

Jubiläum: Gemeinde blickt mit Veranstaltungsreihe auf 50 Jahre Auferstehung-Christi-Kirche zurück

Die Auferstehung-Christi-Kirche in Rottweil hat Grund zum Feiern: Sie blickt bald auf 50 Jahre zurück und ist damit eine der modernsten Kirchen der Diözese Rottenburg-Stuttgart.

Rottweil. Die Kirchengemeinde wird in Gottesdiensten und Veranstaltungen dieses Jubiläum begehen. Auftakt wird am 22. April ein Festgottesdienst mit Stehempfang im Gemeindezentrum sein.

Nachdem die Ruhe-Christi-Kirche für die damals noch zunehmende Zahl der Katholiken (im Lauf von zehn Jahren um rund 1600) und die im Süden der Stadt wachsende Gemeinde zu klein geworden war und auch die Kapelle St. Michael des damaligen Eucharistinerklosters in der Königstraße nicht mehr ausreichte, sah sich die Kirchengemeinde Heilig Kreuz veranlasst, Anfang der 1960er-Jahre im Süden der Stadt eine neue Kirche zu planen. Die Heerstraße war gerade baulich erschlossen worden und die geplante Erweiterung nach Süden Richtung Bettlinsbad und nach Westen Richtung Zimmern geplant.

Ein geeigneter Platz für einen Kirchbau mit 700 bis 800 Sitzplätzen wurde am Krummen Weg gefunden. Hier bot sich die Möglichkeit, neben einem Pfarrhaus und einem Kindergarten mit Kinderspielplatz auch genügend Stellplätze zu schaffen, da sich schon damals rund um das Münster während der Gottesdienstzeiten ein Mangel an Parkmöglichkeiten abzeichnete. Für das mit der Planung des Kirchbaus beauftragten Stuttgarter Architekturbüro Kammerer und Beltz war die Wahl des Bauplatzes ausschlaggebend für den Entwurf einer Kirche, die als geistiges Zentrum des neuen Stadtteils dominierend und weithin sichtbar sein sollte. Die übrigen Bauten wie Gemeindezentrum und Kindergarten sollten sich terrassenartig in das Gelände einfügen. Die Pläne fanden bei der Diözesanleitung in Rottenburg Gefallen, so dass der Bau einer katholischen Kirche in Rottweil-Süd am 12. Januar 1967 vom damaligen Bischof Carl Josef Leiprecht genehmigt wurde.

Noch schneller als der Kirchbau wurde der Bau des Kindergartens am Krummen Weg – heute Kindergarten Arche Noah – als erste Zelle der neuen Gemeinde am 24. April 1966 in Angriff genommen. Während die Baumaßnahmen und die materielle Ausstattung von der Kirchengemeinde Heilig Kreuz aus erfolgte, wurde die Entstehung der neuen Gemeinde und ihre innere spirituelle Ausrichtung im Wesentlichen in die Hände der Eucharistiner gelegt. Diese bewohnten damals noch das alte, sehr beengte Kloster in der Königstraße und erwarben für neue Räumlichkeiten am Krummen Weg Baugelände in unmittelbarer Nachbarschaft zur geplanten neuen Kirche. 1966 nahmen die Eucharistiner mit der Diözese Kontakt auf, um ihr Interesse an der in Planung befindlichen Kirchengemeinde zu bekunden, nachdem die Franziskaner daran kein Interesse hatten.

Vier Monate nach dem ersten Spatenstich am 5. Dezember 1966 war der Bau soweit gediehen, dass am 25. April 1968 der Grundstein der Pfarrkirche gelegt werden konnte – in den neben dem damaligen stadtwärts gewandten Haupteingang. Das Datum nahm historischen Bezug auf den 700. Jahrestag der Gründung der Dominikanerkirche durch Albertus Magnus. In seiner Ansprache betonte Dekan Karl Ochs: Es sei zu hoffen, dass die Kirche als Zentrum einer neuen lebendigen Gemeinde "für viele Generationen Heimstätte für die Gottesbegegnung wird".

Neun Möglichkeiten der Namensgebung waren damals im Gespräch: Auferstehung, Dreifaltigkeit, Erlöser, Frieden, Heilig Geist, Maria, Michael, Una Sancta und Verklärung. Die Wahl fiel auf "Auferstehung Christi" – in logischer Konsequenz zu den Passionspatrozinien der Rottweiler Kirchen Heilig Kreuz und Ruhe Christi.

Die Kirchengemeinde Auferstehung Christi wird das Jubiläum der Grundsteinlegung zum Anlass nehmen, um neu über das Fundament und die Zukunft des christlichen Glaubens und der Kirche nachzudenken. In loser Folge sind weitere Beiträge geplant, die sich etwa mit den theologischen und pastoralen Ideen des Kirchbaus im Zuge des zweiten Vatikanischen Konzils sowie der Entstehung und den Anfangsjahren der Kirchengemeinde befassen.