Julian Schneider kann man so schnell nichts vormachen. Der LG-Schüler hat den Mpemba-Effekt untersucht. Foto: Cools Foto: Schwarzwälder-Bote

Unsere Besten: Julian Schneider – Mpemba-Effekt führt ihn zu den Nobelpreisträgern

Von Jasmin Cools

Rottweil/Villingendorf. Heißes Wasser gefriert schneller als kaltes Wasser – das ist ein bewiesenes Phänomen. Noch nicht richtig erforscht waren die Ursachen für den so genannten Mpemba-Effekt, bis der 17-jährige Julian Schneider aus Villingendorf sich des Themas annahm.

Zum ersten Mal davon gehört hatte der Schüler des Rottweiler Leibniz-Gymnasiums (LG) vor drei Jahren bei der Sendung "Quarks &  Co". Er nahm die Herausforderung an, und hat herausgefunden, woran etliche Wissenschaftler gescheitert sind. Für seine Forschung unter Leitung des Betreuers am LG, Norbert Kleikamp, bekam der Chemie- und Physik-Leistungskursschüler einen eigenen Raum zur Verfügung gestellt. "Das war wirklich super. Ich war noch nie der Theoriemensch und komme durch Ausprobieren am besten zu meinen Ergebnissen", erklärt der Gymnasiast. Die Theorie, dass kochendes Wasser schneller gefriert, weil eine große Menge an Wasser vorher verdunstet, hat er simpel entkräftet, indem er einen Deckel auf das Gefäß schraubte. Der Effekt trat dennoch ein.

Beim Landeswettbewerb von "Jugend forscht " gewann der junge Forscher den zweiten Platz in der Kategorie Chemie sowie einen Sonderpreis. Der Nachwuchswissenschaftler wird im Sommer zu den Nobelpreisträgern nach Lindau reisen und dort seine Arbeit auf Englisch präsentieren. Auch in Zukunft hat er mit seinen Ergebnissen Großes vor. So strebt er eine Veröffentlichung in der Zeitschrift "Junge Wissenschaft" sowie Erwähnung seiner Forschung im "Spektrum der Wissenschaft" an.

Nebenher arbeitet Julian Schneider bereits an seinem nächsten Projekt, inspiriert vom Forschungsschiff "Experimenta" des LGs und dem schulischen Natur-Wissenschaft-Technik-Unterricht. Es soll ein selbst gebauter und programmierter Micro-Controller zum Nachvollziehen der Fließstrecke der Unterströmungen im Bodensee für die Kategorie Geo- und Raumwissenschaften werden. In dieses Projekt fließt auch sein Preisgeld von 200 Euro.

Nach seinem Abitur im nächsten Jahr möchte Julian keine reine Wissenschaft studieren, sondern Maschinenbau, um den Praxisbezug nicht zu verlieren. Nebenher tüftelt er an neuen Entdeckungen und Erfindungen. u Wer sich für Julian Schneiders Forschung interessiert, kann alles ganz genau auf seiner Seite nachlesen: www.mpemba-effekt.jimdo.de