Bei der TG Altstadt Rottweil wird Integration vorgelebt. TGA-Spieler Benjamin Stern (Mitte) mit seinem Trainingskameraden Jakob, der aus Ghana stammt und bei den Altstädtern mittrainiert und dessen Freund (rechts). Foto: Peiker Foto: Schwarzwälder-Bote

Pilotprojekt des Württembergischen Fußballverbandes zu "Integration im Verein" startet in Rottweil

Von Markus Peiker

Als Pilotprojekt veranstaltete der württembergische Fußballverband (WFV) eine Kurzschulung zum Thema "Integration im Verein" statt. Die Veranstaltung fand auf dem Sportgelände der TG Altstadt und danach im Sportheim des ESV Rottweil statt.

Die Resonanz für diese Kurzschulung war zwar nicht überwältigend, aber das Thema sollte eigentlich in jedem Sportverein und hier speziell in den Fußballvereinen auf großes Interesse stoßen. Schulungsleiter Achim Ziegler vom WFV-Lehrstab brachte den Teilnehmern zunächst auf dem TGA-Sportgelände einige Übungen und Trainingsbeispiele für praxisnahe Integration von Spielern ausländischer Herkunft in einem heimischen Sportverein näher. "Sehr wichtig ist der gegenseitige Respekt, wenn verschiedene Kulturen aufeinander treffen. Vorurteile müssen von Beginn an abgebaut werden und die Basis aller Integration ist die gemeinsame Sprache", zeigte Achim Ziegler einige Kernbotschaften auf.

Weiter wurde bei der Schulung aufgezeigt, wie gerade in Jugendmannschaften das Zusammentreffen vieler Kulturen als Chance begriffen werden kann und somit die Integration von Spielerinnen und Spielern, aber insbesondere auch der Eltern gestaltet werden kann. "Ich denke gerade der Fußball bietet hier ein gutes Miteinander. Alle Spieler innerhalb einer Mannschaft verfolgen dasselbe Ziel, die Regeln sind international bekannt und das erleichtert schlussendlich auch eine Integration", ist sich Achim Ziegler sicher.

Aber natürlich gelte es zunächst einmal Vorurteile abzubauen. "Dazu gilt es sich an gewisse Verhaltensregeln zu halten. Den gegenüber als Persönlichkeit anzuerkennen und anzuerkennen, wenn er andere Sitten oder Gebräuche hat“, so Ziegler und nennt dabei, dass Duschen mit Badehosen von anderen Kulturen. „Solche Dinge gilt es einfach zu akzeptieren und zu respektieren", so der WFV-Referent weiter.

Einen weiteren Verhaltenskodex findet Ziegler in der Tatsache, die ausländischen Spieler- und Spielerinnen auch mehr in die Fußballgemeinschaft aufzunehmen. "Das Gespräch suchen, ist ein sehr wichtiger Faktor, um viele Verhaltens- und Lebensregeln anderer Kulturen mitzubekommen und sie dann auch zu verstehen", stellt Ziegler fest.

Am Ende der Veranstaltungen gab es eine angeregte Diskussion nachdem per DVD einige praxisbezogene Beispiele aus dem Trainingsbetrieb gezeigt wurden und danach wurde aufgezeigt, wie Barrieren zu überwinden sind. "Ich denke, diese Veranstaltung war sehr wichtig. So gab es für die Vereinsvertreter doch interessante Anregungen, welche sie in den Trainingsbetrieb aufnehmen können um sich bei der Integration leichter zu tun", ist sich Monika Alt, Qualifizierungsbeauftragte des Bezirks Schwarzwald sicher.