Verein strafft Satzung. Sportliche Bilanz zeigt teilweise Stagnation auf. Mehr als 620 Mitglieder.
Rottweil - In ruhigem Fahrwasser stabilisiert sich der FV 08 Rottweil als Vereinsgebilde. In sportlicher Hinsicht könnte etwas mehr gehen, wie bei der Hauptversammlung deutlich wurde: Manche Mannschaft bewies in der Vorrunde Klasse – und tut sich jetzt schwer.
Die Nullachter haben den Umbau ihres Vorstands verdaut. Das Schiff ist auf Kurs. Die Versammlung war für den Vorsitzenden Winfried Scheidel, der im vergangenen Jahr – gesundheitsbedingt in Abwesenheit – gewählt worden war, Anlass, sich für das Vertrauen zu bedanken. Und nach und nach eingeschlossen in diesen Dank wurden im Laufe des Abends die Vorstandskollegen und die langjährigen und verdienten Mitglieder, deren Herz für den FV 08 schlägt, und die dessen Geschick vielfältig unterstützen. Das ist auch dringend notwendig, denn, so betonte Scheidel, ist es nicht zuletzt die breite angelegte Jugendarbeit, die der Verein leistet, die Personal braucht und den Etat des FV 08 doch teilweise deutlich unter den Möglichkeiten der Ligakollegen hält.
A propos Liga: Da hatte der Vorstand Männerfußball Axel Kieble, der seinen Lebensmittelpunkt inzwischen in Stuttgart hat und sich deshalb aus dem Vorstand der Rottweiler Kicker zurück zog, durchaus lobende Worte, hob in dem von Geschäftsführer Dirk Theis verlesenen Bericht aber auch den Zeigefinger. Denn während das aus Eigengewächsen zusammengewürfelte Bezirksliga-Team sich konsequent gut entwickelt hat und für den Nachwuchs eine gute Perspektive bietet, war bei der Landesliga-Truppe das Gegenteil eingetreten: Nach der Zäsur als "Junge Wilde" gestartet und von Ralf Volkwein auf Erfolgskurs gebracht, stagniert die sportliche Entwicklung. Ein Trainerwechsel soll neue Impulse bringen, wobei Volkwein dem FV 08 freundschaftlich verbunden bleibt.
Tobias Meyer, Vorstand Frauen und Juniorinnen, berichtete von großem Potenzial, das sich am teilweise sensationellem Abschneiden der Hallenrunde zeigen lässt, in der Tabelle aber noch nicht in jedem Fall greifbar wird. Jugendleiter Kushtrim Krasniqi wies darauf hin, dass "Fußball unseren Jugendlichen in erster Linie Spaß machen", aber der sportliche Ehrgeiz durchaus seinen Platz behaupten soll. Spaß, gute Anleitung, Fleiß und Ehrgeiz sind das Rezept, die Vereinsfarben in den Jugendligen gut zu platzieren.
Karl Geiser, Vorstand Öffentlichkeitsarbeit, wies auf die vielen Publikationen hin. Er würde sich durchaus wünschen, dass von den derzeit gut 620 Mitgliedern – fast die Hälfte davon Jugendliche – der ein oder andere ihn unterstützen würde, und sei's in der täglichen Arbeit durch die Informationsweitergabe, die etwa bei B- und C-Juniorinnen und A- und C-Junioren vorbildlich funktioniere. Mit Elan unterwegs ist laut Bericht von Werner Wilhelm die AH, die sich auch wieder den Stadtmeistertitel sichern konnte.
Finanzvorstand Peter Weiss stellte das neue Buchungssystem vor, argumentierte am Ende der Versammlung eine schließlich nicht mehr infrage gestellte Straffung der Satzung, die künftig keinen Ältestenrat mehr vorsieht. Vor allem aber präsentierte er Zahlen, die den Verein auch finanziell auf Kurs zeigen.
