Im alten Gefängnis könnte das Freigängerheim untergebracht werden. Foto: Holweger

OB Ralf Broß will sich dafür einsetzen, dass das Freigängerheim nicht nach Zepfenhan kommt

Rottweil - "Ich werde mich dafür einsetzen, dass das Freigängerheim nicht nach Zepfenhan kommt." Das hat sich Oberbürgermeister Ralf Broß von der Bürgerversammlung als "Hausaufgabe" mitgenommen.

Es sind nun ein paar Tage vergangen seit der Bürgerversammlung. Man habe Zeit gehabt, die Veranstaltung mit etwas Abstand zu betrachten und ein Resümee zu ziehen. Dies teilten Oberbürgermeister Ralf Broß und Bürgermeister Werner Guhl gestern in einem Pressegespräch mit.

 Umfrage zum Gefängnisneubau Rottweil:

Das Land favorisiere zwar die Lösung, das Freigängerheim unmittelbar beim Gefängnis anzusiedeln, aber in Offenburg und Heimsheim sei das auch nicht so. "Da müsste das auch hier klappen", meint Broß, der sich auch gleich Gedanken gemacht hat, wo das Freigängerheim, das etwa 40 Plätze hat, hinkommen soll. "Das könnte das alte Gefängnis sein, das ja dann frei wird, oder auch ein Neubau", sagt Broß. Auch das Spital, das unlängst Max Burger als Freigängerheim vorgeschlagen hatte möchte der OB "nicht von vornherein ausklammern", doch es gebe auch andere Überlegungen für dieses Gebäude. "

Möglichst wenig Belastung für Zepfenhan

Bei der Bürgerversammlung wurde klar, dass das Freigängerheim in Zepfenhan zur Belastung wird. Wir tun alles, um den Gefängnisneubau umzusetzen, dies aber mit möglichst wenig Belastung für Zepfenhan", fügt Werner Guhl an. "Ich bin für die JVA", macht Broß nochmals deutlich klar. Es gebe keine Abkehr von der Linie, das heißt "wir sind nach wie vor für den Standort Bitzwäldle". An seiner Grundeinstellung habe sich nie etwas geändert, erklärt Broß.

Warum er dies nicht bereits am Montagabend mitgeteilt hat, begründet Broß damit, dass er zunächst etwas Distanz zu der Veranstaltung benötigt habe.

Planungshoheit hat Stadt Rottweil

Ob das Land auf dieses Angebot eingehen wird, weiß der Oberbürgermeister noch nicht. Aber "wenn das Land nicht bereit wäre, das Freigängerheim an einem anderen Ort zu bauen, dann sehe ich die Gefahr, dass der Standort Bitzwäldle nicht angeboten wird", macht er deutlich.

Einige Themen habe Broß in Anbetracht der Stimmungslage am Montagabend nicht angesprochen. So ließ er auch die Vorwürfe von Schömbergs Bürgermeister Karl-Josef Sprenger über sich ergehen, ohne hier etwas entgegenzusetzen. Auch dies war gestern nochmals Thema beim Pressegespräch. "Ich halte das Auftreten von Herrn Sprenger für opportunistischen Populismus. Dieses Auftreten war nicht akzeptabel. Und schon gar nicht im Umgang mit Kollegen", sagt Broß. Und im Hinblick auf die Vorwürfe Sprengers, er sei nicht informiert worden, und es habe keine Gespräche gegeben, informiert der Oberbürgermeister darüber, dass es diese Gespräche sehr wohl gegeben habe, sogar mehrfach. Aber Sprenger wiederhole gebetsmühlenartig Argumente, die längst mehrfach widerlegt worden seien.

Die Planungshoheit habe die Stadt Rottweil und nicht Schömberg, merkte Broß an. Im Bebauungsplanverfahren habe Schömberg die Möglichkeit Stellung zu nehmen. Und soweit sei man ja bekanntlich noch nicht. Der Gemeinderat wird wohl im Oktober entscheiden, ob dem Land der Standort "Bitzwäldle" vorgeschlagen wird.