Ein begeistertes Publikum – wie hier bei "The BossHoss" – ist fast schon die halbe Miete für eine Festival à la Ferienzauber. Foto: Schnekenburger

Auch künftig sollen Perlen jeder Couleur den Ferienzauber bereichern dürfen.

Rottweil - Wenn das Angebot stimme, passe auch die Nachfrage, lautet eine laue Formel, nach der Festivals funktionieren. Und schon der Umkehrschluss dieser Überlegung führt zum Ergebnis, dass der 22. Ferienzauber ein Erfolg war.

Noch ist die Schlussrechnung nicht gemacht, doch Geschäftsführer Mike Wutta ist sich ziemlich sicher, dass man mit einer schwarzen Null ‘rauskommen wird. Die 20 kostenpflichtigen Abendveranstaltungen lockten immerhin deutlich mehr als 16 000 Besucher zum Wasserturm und ins Kraftwerk. Das ist Rekord – sieht man einmal vom Jubiläumsfestival 2008 ab, als, zusätzlich zum "Normalprogramm", 6000 Menschen in der Fußgängerzone Dieter Thomas Kuhn gefeiert hatten.

Kleiner Einschub: Zwei Mitwirkende an diesem Rekord bezahlten recht teuer, als sie merkten, dass hinter dem Parkverbotsschild an der Duttenhofer-Straße keine Parkplätze sind, sondern ein Entwässerungsgraben Off-Roader-Qualitäten fordert.

Das Ergebnis zeigt, dass sich der Ferienzauber mit seinen zwei Veranstaltungsorten etabliert hat. Und doch lässt sich immer noch ein bisschen experimentieren und bei Bedarf regulieren. Auch wenn beispielsweise beim optimierten inzwischen gemütlichen und einigermaßen wetterfesten Festivalgelände am Wasserturm die Stellschrauben weniger werden, kann man nach wie vor am Programm tüfteln. Heißt konkret: nicht nur schwäbische Schwergewichte auf die Bühne. Auch ein deutschlandweit renommierter Kabarettist wie Django Asül lässt sich hier vor ausverkauftem Zelt präsentieren.

Man nimmt den ein oder anderen leeren Platz in Kauf

Dass der Ansturm auf die Wildecker Herzbuben und das zauberhafte Flaschenmusikensemble "GlasBlasSing" nur eine Windbö blieb, schreckt die Macher auch nicht: So ein Festival soll schließlich zwar nicht mit allen, aber auf jeden Fall möglichst Jeden mit zumindest einem Programmpunkt ansprechen. Da nimmt man den ein oder anderen leeren Platz in Kauf. Auch das ist ein Erfolg: sich diesen Luxus leisten zu können. Nachdem sich der Ferienzauber insgesamt konsolidiert hat und, da landet man wieder bei den 16 000 Veranstaltungsbesuchern und ein bisschen Wetterglück für die kostenfreien Abende, 2010 rundum erfolgreich war, dürfen auch künftig Perlen jeglicher Couleur das Programm bereichern.

Der Vorsitzende des MuM-Vereins, der ja Veranstalter des Festivals ist, bringt das Fazit auf den Punkt: "Schön war’s!", meinte Reiner "Archie" Armleder beim großen Finale. Schön, wenn man so etwas nach einem viereinhalbwöchigen Veranstaltungsmarathon noch einfach so sagen kann.