Auch zur Windkraft hat der Agenda-Arbeitskreis die Bundestagskandidaten befragt. Foto: Hopp

Arbeitskreis Klimaschutz hat Bundestags-Kandidaten zum Thema Energiewende auf den Zahn gefühlt.

Rottweil - In fünf Tagen ist Bundestagswahl – auch für die bisher Unentschlossenen wird es nun Zeit, sich eine Meinung zu bilden. Johannes Haug und Walter Klank vom Arbeitskreis Klimaschutz der "Lokalen Agenda 21" haben den hiesigen Bundestagskandidaten im Hinblick auf die Belange der Klimaschützer auf den Zahn gefühlt.

Sieben Fragen – von allgemeinen Stellungnahmen zur Energiewende bis hin zu spezifischen Themen wie das EEG und den Vergütungsregelungen für Photovoltaik- und Windkraftanlagen – erhielten die Bewerber. Eine dieser Anlagen wird mit großer Wahrscheinlichkeit das Startprojekt der vom Arbeitskreis angestrebten Bürgerenergiegenossenschaft sein. Umso gespannter waren Haug und Klank natürlich auf die Einstellungen der Kandidaten zu genau diesen Themen.

Keine Antwort ist von der Alternative für Deutschland und Der Linken eingegangen. Die restlichen Stellungnahmen decken sich mit der allgemein bekannten Parteimeinungen zu Energiethemen, ist das Fazit von Haug und Klank. "Nicht überraschend" sei beispielsweise die sehr ausführliche Antwort der Grünen-Kandidatin Susanne Kieckbusch gewesen. "Das Thema Energie und Energiewende ist schließlich die Marke der Partei", sagt Haug. "Wir waren sehr überzeugt von den ausführlichen und fundierten Stellungnahmen."

ÖDP-Kandidat Bernd Richter habe sich ebenfalls erfreulich viel Zeit genommen und die Belange der Gruppe mit herauslesbarem persönlichem Interesse beantwortet. Und auch mit der Stellungnahme von SPDler Ergun Can sind Haug und Klank zufrieden. "Das EEG muss zukunftsfähig gestaltet aber keineswegs abgeschafft werden – Herr Can trifft damit genau unseren Nerv", sagen die beiden Rottweiler Klimaschützer.

Wie sich CDU-Kandidat Volker Kauder zu den Belangen des Arbeitskreises stellt, gefällt Haug und Klank weniger. Seine Meinung zum EEG und den Vergütungsregelungen würde ihrer Gruppe die Arbeit erschweren, sagen sie. "Mit diesen politischen Zielen lässt sich eine Energieversorgung vor Ort kaum umsetzen", betont Klank.

Empfindlich reagieren die Klimaschützer auch auf die FDP-Einstellung zum EEG. "Das alternativ geforderte Mengenmodell hat keine Zukunft. Stromversorgung über den Markt zu regeln, das ist eine Illusion."

Den Antworten des Freie- Wähler-Kandidaten Hans-Gerd Hoffmann schenkten sie abschließend kaum Beachtung. So habe dieser auf die Frage nach dem wirtschaftlichen Betrieb von PV-, also Photovoltaik-Anlagen doch tatsächlich gefragt: "Was sind PV-Anlagen?" Und darüber können Haug und Klank nur die Köpfe schütteln.

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