Südbadenbus GmbH streicht Linie und sorgt für Durcheinander / Kolbe-Schule: Unterrichtsende vorverlegt

Von Armin Schulz

Rottweil-Hausen/Neukirch. So ein Ärger: Der Fahrplanwechsel Mitte Dezember hat nicht nur Veränderungen für den Rottweiler Ortsteil Neukirch mit sich gebracht (mindestens 13 direkte Verbindungen nach Rottweil gingen verloren, wir berichteten exklusiv), sondern gravierende Auswirkungen auf die Maximilian-Kolbe-Schule in Hausen. Offensichtlich hat die Südbadenbus GmbH bei der Neugestaltung der Linie 7440 die Schule glatt vergessen.

Die Folge: Schüler aus Schömberg, Schörzingen, Weilen unter den Rinnen, Wilflingen und Wellendingen kamen zunächst entweder morgens nicht rechtzeitig an der Schule an oder verpassten nach dem Unterrichtsende den Bus nach Hause. Schule und Busunternehmen haben zügig, noch vor Weihnachten, reagiert. Die Schule erhielt zudem Unterstützung von einem anderen Busunternehmen, der Firma Hauser mit Sitz auf dem Berner Feld. Es sprang in die Bresche. Mit Erfolg: Inzwischen verpassen die Schüler morgens nicht mehr den Unterrichtsbeginn oder ihre Busse, die sie nach der fünften und sechsten Stunde nach Hause bringen.

Doch eines ist noch nicht behoben: Schüler, die nach der neunten Stunde aus haben, erreichen den Bus nicht, der sie vom Schulzentrum in Rottweil nach Hause bringt.

Unterrichtsende an der Maximilian-Kolbe-Schule in Hausen ist normalerweise um 15.40 Uhr. Der Bus der SBG am Schulzentrum in Rottweil fährt bereits fünf Minuten später ab. Ein Transfer der Kinder und Jugendlichen von A nach B – eine Wegstrecke beträgt immerhin über drei Kilometer, hinzu kommen das Ein- und Aussteigen – ist in dieser kurzen Zeit nicht zu schaffen.

Vor dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember, so die Schule, hätten die Schüler noch die Möglichkeit gehabt, auf den SBG-Bus umzusteigen, der um 16.18 Uhr am Landratsamt in Rottweil abgefahren sei. Doch diesen gibt es nicht mehr. Die SBG hat ihn aus Kostengründen gestrichen (wir berichteten). So müssten die Schüler bis 16.40 Uhr warten. Das wäre die nächstmögliche Verbindung nach Hause.

Beinahe eine Stunde Wartezeit? Das wiederum wollte die Schule ihren Schülern aus Schömberg, Schörzingen, Weilen unter den Rinnen, Wilflingen und Wellendingen und deren Eltern nicht zumuten. Daher hat sie inzwischen den Schulschluss um zehn Minuten, auf 15.30 Uhr, vorverlegt. Ein organisatorischer Kraftaufwand für die gesamte Schule und kein Zustand, der auf Dauer so bestehen bleiben könne, betont Schulleiter Michael Wiest im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten.

Dabei sieht es so aus, als würde sich an dieser Sachlage so schnell nichts ändern. Gegenüber der Schule hat die SBG mitgeteilt, dass erst wieder zum Fahrplanwechsel im Dezember dieses Jahres, also in knapp elf Monaten, eine Änderung möglich sei. Rita Frommer, die bei der Maximilan-Kolbe-Schule die Schülerbeförderung koordiniert, sagt, man werde diesbezüglich bei der SBG einen Antrag stellen.

Aber wie konnte das überhaupt passieren? Zumal der neue Fahrplan bei den Behörden und Unternehmen monatelang vorbereitet, diskutiert sowie entsprechend ergänzt wurde und schließlich auch die zentrale Stelle, das Landratsamt in Rottweil, durchlief?

Die zuständige Dezernentin beim Landratsamt, Monika Mayr, weist darauf hin, dass das öffentliche Verkehrsnetz, besonders die Schülerverkehre, ein hoch komplexes Gebilde sei. Drehe man an nur einer Schraube, ändere sich sofort an anderen Stellen etwas. Man habe sich im Vorfeld intensiv abgestimmt, alle notwendigen Stellen beteiligt. Daran habe es nicht gelegen. Sie sagt auch, es bringe nichts, irgend jemandem die Schuld zu geben. Und die SBG habe ja auch schnell reagiert. Aber ja, bei der Umstellung habe man die Maximilian-Kolbe-Schule wohl übersehen.

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