Mehr als die Hälfte der Befürworter zieht Standort auf dem Berner Feld vor. Bürgerversammlung geplant.
Rottweil - Das Votum ist nach wie vor eindeutig: Die Rottweiler wollen den Turm – auch wenn er nun nicht im Neckartal, sondern auf dem Berner Feld gebaut wird. Das ist das Ergebnis unserer TED-Umfrage.
Gut 72 Prozent der Anrufer sprechen sich weiterhin für den Bau des Test-Turms von ThyssenKrupp Elevator in Rottweil aus. Und deutlich mehr als die Hälfte der Befürworter hält den Standort auf dem Berner Feld sogar für den besseren, und zieht ihn dem im Neckartal vor.
Die TED-Umfrage – mittlerweile unsere dritte rund ums Thema Turmbau – unterstreicht also den großen Rückhalt, den das Projekt in Rottweil hat. Allerdings ist die Zahl der Anrufer dieses Mal etwas gesunken. Die Nachricht vom Mittwochabend sackt offenbar erst langsam, dass der Untergrund im Neckartal eine Bebauung mit einem 235 Meter hohen Turm nicht zulässt. Stattdessen ist nun eine Fläche im Industrie- und Gewerbegebiet Berner Feld im Gespräch, wo eine erste Probebohrung auf beständigen Fels gestoßen ist.
81 von 199 Anrufer sagten, das Berner Feld sei der bessere Standort, 63 meinen, Hauptsache der Turm steht in Rottweil. Damit beziehen 144 für das Projekt in Rottweil Position. Insgesamt 42 haben sich an den drei Tagen von Freitag bis Sonntag gegen den Bau ausgesprochen, da der Turm so oder so das Stadtbild verschandle. Und 13 sind wegen des Hin und Hers skeptisch, ob der Turm überhaupt gebaut wird.
Derweil: Bei ThyssenKrupp Elevator scheint nicht nur die positive Grundstimmung für den Aufzug-Test-Turm angekommen zu sein, sondern auch die Bedeutung des Themas Aufsichtsplattform für die Rottweiler. In der Sitzung des Gemeinderats hat Europachef Alexander Keller jedenfalls deutlich gemacht, dass die Plattform fester Bestandteil des Bieterprozesses ist. Und bei der Stadtverwaltung haben sich schon mehrere Interessenten für die Bewirtschaftung gemeldet gehabt (wir berichteten), denn klar ist auch: ThyssenKrupp Elevator wird sich weiter auf das Testen und Entwickeln neuer Hochgeschwindigkeitsaufzüge konzentrieren, in Rottweil aber keine touristisch-gastronomische Sparte gründen. Vielmehr sagte Keller: "Die Nutzung ist dann mit der Stadt abzustimmen."
Ausschlaggebend für das Unternehmen bei der Standortsuche ist denn auch nicht die Aussicht, die der Turm vom Berner Feld aus bieten könnte. Für Rottweil spreche die Nähe zum Standort Neuhausen auf den Fildern, wiederholte Keller in der Gemeinderatssitzung nochmals. Auch die Lage an der Achse Stuttgart – Zürich spiele eine Rolle, und die Einbindung in den Technologie-Gürtel um Stuttgart.
Weiter gefragt sein zu ihrer Meinung zum Turm-Projekt werden die Rottweiler nicht nur in Zusammenhang mit den Gemeinderatssitzungen. Vermutlich am 14. Oktober wird eine weitere Bürgerversammlung stattfinden, wenn die Stadträte in ihrer nächsten Sitzung am Mittwoch, 25. September, grundsätzlich dem Standort auf dem Berner Feld zustimmen. Nach den Äußerungen der Fraktionen in der Sitzung vergangene Woche zeichnet sich das ab.
