Foto: Bartler-Team

Jonas Hector erlöst die leidenden Fans beim Public Viewing. Nach Siegtor ist ausgelassene Stimmung in der ganzen Stadt.

Rottweil - Für die Fußballfans in der Rottweiler Fanmeile war es ein nervenaufreibender Abend. Sowohl für die der Nationalelf, als auch für die wenigen Italien-Anhänger, die das Viertelfinale im Neckartal verfolgten.

Während der regulären Spielzeit waren die Bierbänke im Tex voll. Der erste Höhepunkt war dann zu Beginn der zweiten Halbzeit nicht etwa auf der Leinwand zu beobachten, sondern davor: Eine Hochzeitsgesellschaft schaute auf der Fanmeile vorbei und ließ sich vor den Großleinwänden ablichten.

Anschließend konnten sich sich die Fans dann wieder voll aufs Spiel konzentrieren. Für manchen war das offenbar zuviel: In der Verlängerung blieben etliche Plätze auf den Bierbänken leer. Und beim Elfmeterschießen konnte mancher gar nicht mehr hinschauen, sondern drehte sich weg, bis die Schüsse ausgeführt waren.

Am Ende hatte Deutschland bekanntlich Grund zu feiern, weshalb sich ein Autokorso aus dem Neckartal in die Innenstadt bewegte. Dort verliehen die Fans bis weit nach Mitternacht ihrer Freude hupend Ausdruck. Vor allem am Friedrichsplatz sammelten sich auch die Fans, die zu Fuß unterwegs waren, und winkten den Autos zu.

Nach Angaben von Polizeisprecher Harri Frank aus dem Präsidium in Tuttlingen ist alles glatt gelaufen, auch bei den anderen Korsos im Präsidiumsbereich habe es keine Probleme gegeben. Die Polizei hat die Anweisung des Innenministeriums, Autokorsos zu dulden, so lange sie geordnet ablaufen. Sie greift allerdings ein, wenn sich die Teilnehmer in Gefahr bringen – etwa, wenn sich Mitfahrer zu weit aus dem Fenster lehnen oder gar auf der Motorhaube sitzend mitfahren. Dann gibt es zunächst eine Ermahnung. "Wenn es zu viel wird, wird der Korso beendet", erklärt Frank. "Aber die Feierlaune wollen wir nicht bremsen."