Hermann und Erika Breucha vor dem Malerbetrieb in der HeerstraßeFoto: Siegmeier Foto: Schwarzwälder Bote

Maler: Erika und Hermann Breucha ziehen sich aus aktivem Berufsleben zurück / Bedri Lokaj übernimmt

Der Malerbetrieb Breucha ist an den neuen Firmenstandort im Zimmerner Inkom umgezogen, am ehemaligen Firmensitz in der Rottweiler Heerstaße wird dieser Tage noch eifrig geräumt. Doch Ende des Monats ist Schluss. Hermann und Erika Breucha verabschieden sich aus ihrem aktiven Berufsleben.

Rottweil. Auf dem Hof stehen große Container, im ehemaligen Verkaufsraum des Farbenhandels gibt es noch einiges zu tun. "So einen Betrieb umzuziehen und jetzt noch die letzten Dinge herauszuräumen, ist ein echter Kraftakt", sagt Hermann Breucha. Etwas Wehmut scheint mitzuschwingen in der Stimmung des sonst stets zu Späßen aufgelegten Malermeisters. Nach mehr als 50 Jahren im aktiven Berufsleben zieht er sich nun mit seiner Frau ins Private zurück. Ende Juli wird Hermann Breucha 68 Jahre alt.

Der Abschied fällt nicht leicht

Den traditionsreichen Malerbetrieb, den er in der dritten Generation führte, hat er bereits vor zwei Jahren an Bedri Lokaj verkauft und ihn noch zwei Jahre beratend begleitet. "Doch diese Zeit endet jetzt", sagt Breucha.

Der Neubau sei bezogen und der Betriebsstandort samt Farbenfachhandel verlagert. Erst kürzlich habe Bedri Lokaj mit dem erfahrenen Malermeister Arno Seemann noch Verstärkung bekommen, so dass der traditionsreiche Malerbetrieb mit Erfahrung aus mehr als hundert Jahren Dienst am Kunden für die Zukunft gut aufgestellt sein sollte.

Und dennoch: Der Abschied fällt Erika und Hermann Breucha nicht leicht. So manche Erinnerung dürfte beim Ausräumen der nun ausgedienten Räumlichkeiten wohl wach werden. Hermann Breucha ist mit dem Malerhandwerk groß geworden. Von Kindesbeinen an sei er in der Werkstatt dabei gewesen und habe schon als kleiner Bub eine ganze Menge gelernt, "beispielsweise das Farbenmischen", wie er erzählt. Und als seine Mutter dann 1960 einen eigenen Farbenladen eröffnete, habe er auch dort immer mithelfen dürfen.

Hermann Breucha absolvierte eine Lehre im elterlichen Betrieb, nach der Meisterschule in Stuttgart sattelte er im Anschluss noch ein Ingenieurstudium obendrauf. Nach einigen Jahren in der Fremde übernahm er schließlich den Betrieb von seinem Vater und führte ihn bis vor zwei Jahren. Den Wünschen der Kunden immer gerecht zu werden und für die Zukunft gut aufgestellt zu sein, das lag Breucha am Herzen.

Ende des Monats werden am alten Firmendomizil in der Heerstraße die Lichter für immer ausgehen und Erika und Hermann Breucha in einen neuen Lebensabschnitt starten.