Meinrad Hattler (links sitzend) nimmt auf dem Ruhebänkle Platz. Zum Dank für sein langjähriges Engagement hat ihn Mike Altmann (rechts sitzend) damit überrascht. Mit auf dem Bild die Geehrten Hans-Joachim Feichtner (links) und Erika Fischinger (rechts) Fotos: Schmidt Foto: Schwarzwälder Bote

Bürgervereinigung: Viel Lob für den scheidenden Vorsitzenden Meinrad Hattler / Engagement hinterlässt Spuren im Ort

Die Bürgervereinigung Göllsdorf hilft da, wo die Gemeinde nicht tätig wird. Einer ihrer rührigsten Vertreter, Meinrad Hattler, verabschiedete sich jetzt vom Vorsitz.

Rottweil-Göllsdorf. Es ist seine letzte Sitzung als Vorsitzender der Göllsdorfer Bürgervereinigung: Nach 31 Jahren unermüdlichen Engagements trat Meinrad Hattler einen Schritt zurück. Den Vorsitz gebe er zwar ab, "aber ich werde euch weiterhin aktiv als freier Mitarbeiter unterstützen", sagte Hattler unter lang anhaltendem Beifall.

Freilich war Hattler seit seinem Eintritt vor 31 Jahren nicht nur Vorsitzender. Er begleitete viele Ämter und habe "Spuren und tiefe Furchen" hinterlassen und sei dabei stets bescheiden aufgetreten, ehrte ihn Mike Altmann, der mit ihm den Vorsitz teilte.

Die Bürgervereinigung ist für Göllsdorf eine wichtige Institution, lobte Ortsvorsteher Wolfgang Dreher. Sie springe da ein, wo die Kommune nicht tätig werde, und übernehme jene vielfältigen Aufgaben, die zum Wohlfühlcharakter der Gemeinde in hohem Maße beitragen. Dies geschah etwa mit dem Herrichten des Dorfbrunnens, dem Aufbau von Ruhebänken und einem Grillplatz, der weit über die Grenzen von Göllsdorf hinaus beeindrucken konnte. Hinter jeder dieser Maßnahme stehe das Bewahren der Heimat als Ziel.

Der Umzug am Fasnetsmontag, so Dreher, wäre längst aus der Göllsdorfer Tradition verschwunden, hätte die Bürgervereinigung die Organisation nicht in die Hand genommen. Auch das Backhaus wäre heute nicht mehr da, "würdet ihr euch nicht kümmern". Ebenso wertvolle Dienste leiste die Bürgervereinigung mit dem "Riabaschnitze" für den Saukirbeumzug. Für Dreher ist Meinrad Hattler ein "leuchtendes Beispiel", der durch sein "selbstloses ehrenamtliches Arbeiten" die Ortschaft bereichert habe.

Hattler selbst ließ das vergangene Jahr Revue passieren. Er mahnte die Eltern, mit ihren Kindern zum alljährlichen Fackelfeuer zu kommen, zeigte sich sicher, dass die Störche das von der Vereinigung gebaute Storchennest "irgendwann" annehmen werden und berichtete vom Grillplatz, der um eine Spielplatzwasserpumpe reicher wurde. Zudem erinnerte er an den Erfolg zur 175-Jahr-Feier des Backhauses. Und er blickte schon auf die nächsten Aktionen: Auf dem Fußweg zum Dissenhorn würden die Geländer hergerichtet und im Juni eine Countrynacht veranstaltet. Freilich fallen für die viele Maßnahmen auch Kosten an. Für den Grillplatz etwa musste die Vereinigung 16 500 Euro aufbringen, für das Storchennest 5700 Euro, informierte Kassiererin Tanja Aumann. Enorme Summen, die aber gestemmt werden: "Wir sind im Aufwärtstrend und wieder im schwarzen Bereich angekommen".

Wiedergewählt wurde Mike Altmann als Vorsitzender, Tanja Aumann als Kassiererin und die Beisitzer Jacqueline Hempel, Thomas Fedder, Herbert Renz und Hugo Wendland. Sarah Kopp kam als weitere Beisitzerin dazu. Zu Ehrenmitgliedern ernannt wurden Erika Fischinger, Eugen Mayer und Hans-Joachim Feichtner. Maria Schneider wurde für 25 Jahre Mitgliedschaft geehrt.