Hymnen und neue Songs beim Metal-Abend mit Doro und Dark Sky im Kraftwerk Rottweil.
Rottweil - Neuer Tag, neues Publikum, neuer Sound im Kraftwerk. Laut, doch fein ausgesteuert, und Rhythmus in fliehendem Tempo. Gestern gehörte das Kraftwerk der dunklen Fraktion, die kräftig feierte. Zum einen die Local Heroes von "Dark Sky" um Frank Breuninger, der schon dabei war, als sich die Band vor ziemlich genau 30 Jahren formierte, zum anderen die Metal-Sängerin Doro Pesch, die einstens mit der auch vor fast genau 30 Jahren gegründeten Band "Warlock" Clubs, Charts und Festivalbühnen stürmte, bereits seit zwei Jahrzehnten als Doro solo zur Rockröhre mit Legendenstatus geworden ist.
Übrigens eint nicht nur die Zahl 30 die beiden Bands des Abends, beide bringen im Oktober auch ihre neuen Longplayer auf den Markt. Von Doro ist zudem seit ein paar Tagen eine Auskopplung erhältlich – die viele wohl schon zu Hause haben. Denn die Sache mit dem "Raise Your Fist in the Air" funktionierte wie einstudiert. Okay, Doro präsentiert den Titel live schon seit vergangenem Herbst. Da haben die Fans Zeit genug, um zu üben.
Nimmt man all dies zusammen, dann war das gestern schon ein besonderes Konzert. Mehr als zwei Stunden schwelgen in Klassikern und brandaktuellem Material; Hymnen mit Mitsing-Garantie – "All We Are" – und Vorfreude gleichzeitig. Und dann die Musik überhaupt. Bei Dark Sky mit stärkerer Betonung auf der Melodiosität, bei dennoch treibendem Rhythmus und mit Background-Premiere vorneweg, bei Doro das unablässige Aufpeitschen, Song um Song, wenn sie an die Rampe geht und dem Ferienzauber-Publikum einen neuen Puls vorgibt: Da schwingen die Köpfe mit, stechen die Hände im Chor nach oben.
