Doping ist bei den Spielen in Rio ein großes Thema. Foto: ©  Victoria M/Fotolia.com Foto: Schwarzwälder-Bote

Rio 2016: Skandal um russische Athleten sorgt für Schlagzeilen

Heute Nacht werden die olympischen Spiele in Rio de Janeiro eröffnet. Doch die Vorfreude ist hierzulande gering. Nicht nur wegen der späten Übertragungen. Heiße Diskussionen gibt es vor allem um den Dauergast der Nachrichten: das Doping.

Rottweil. Kaum haben wir das Ausscheiden im Halbfinale der EM verdaut, steht schon das nächste sportliche Großereignis vor der Tür, das traditionsreichste von allen: Olympia. Zum ersten Mal finden die Spiele in Südamerika statt. In den nächsten zwei Wochen duellieren sich Sportler aus aller Welt in Rio de Janeiro (Brasilien). In allen Sportarten sind Athleten aus zahlreichen Ländern an der Copacabana vertreten – aus allen bis auf Russland.

Bereits im Mai hatte der Doping-Skandal der Leichtathleten weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Das Internationale Olympia Komitee (IOC) nahm die Ermittlungen auf und griff durch.

Nicht nur die Leichtathleten werden von den Spielen ausgeschlossen, auch die Gewichtheber und 17 Ruderer dürfen nicht teilnehmen. Zeitweise stand sogar ein Ausschluss aller russischen Athleten zur Debatte. Stattdessen wurde eine Einzelprüfung der Athleten des Landes durch die internationalen Fachverbände angeordnet. Nur wer gegen den Verdacht des Dopings Beweise erbringen kann, darf starten. Nicht nur Russlands Präsident Wladimir Putin findet das "unfair". "Das ist einfach katastrophal", sagt auch die Rottweiler Schülerin Anastasia.

Sport zu später Stunde

"Die wollen den Russen eins reindrücken", ist sie überzeugt. In den Skandal spielt ihrer Meinung nach auch die Politik mit rein. "Als ob andere Athleten nicht dopen würden", sagt sie. Die olympischen Spiele wird sie trotzdem verfolgen, aber nur einzelne Abschnitte. "Die Uhrzeiten liegen einfach unpassend." Das sieht auch Christian Rude aus Rottweil so. "Ich schaue nicht viel Olympia, aber es interessiert m ich trotzdem", erklärt er.

Zu den Doping-Vorwürfen hat er sich eine klare Meinung gebildet. Er findet, dass man noch härter durchgreifen sollte. "Da wird viel herumgetrickst, da stecken hohe Finger dahinter". Und das nicht nur bei russischen Athleten.

Klaus Walter, Sportwart beim TSV Rottweil, findet es auch gut, dass durchgegriffen wird. "Man sollte das durchziehen, dann kann man andere Athleten vielleicht davon abhalten", sagt er.

"Natürlich ist fraglich, ob die Spiele sauber bleiben." Er übt harte Kritik am olympischen Komitee. "Wie sich Thomas Bach (Vorsitzender des IOC) verhalten hat, und einfach die Sachverhalte an die Verbände abgeschoben hat, finde ich lachhaft", sagt der Sportwart.

Dass die Suspendierung der russischen Athleten von politischer Brisanz ist, findet er schade. "Russland ist stark, die werden sich zur Wehr setzen", meint er. Wie es um das Doping in der Leichtathletik bestellt ist, kann der TSVler nicht genau einschätzen. "Da muss man differenzieren, bei Langstreckenläufern ist das anders als bei Sprintern."

Die Leichtathleten des TSV kämpfen auf jeden Fall mit fairen Mittel, sagt er: "Wir sind gegen Doping."