Bildung: Nach Vorfall: Deutsch-Realschulabschlussprüfung auf den 27. April verschoben

Rottweil. Eigentlich müssten die Realschulprüflinge am heutigen Mittwoch, 18. April, über ihrer Deutschabschlussprüfung brüten. Doch weil am 13. April eine Schule in Bad Urach "einen vollständig geöffneten Umschlag mit beschädigtem Siegel" feststellte, wurde die Deutsch-Abschlussprüfung landesweit auf den 27. April verschoben. Denn in besagtem Umschlag waren die Prüfungsaufgaben enthalten.

Ein Statement zur Situation war am Dienstagnachmittag vonseiten der Realschulleitung in Rottweil nicht zu bekommen. Stattdessen wurde darum gebeten, das Staatliche Schulamt zu kontaktieren. "Die Kinder tun mir leid", äußerte sich die Leitende Schulamtsdirektorin Sabine Rösner. Die Schüler hätten auf die Prüfung hingefiebert und sich darauf eingestellt. Nicht alle werden souverän mit der Situation umgehen können, befürchtete sie. Dennoch müsse bei einer zentralen Prüfung die Vergleichbarkeit sichergestellt werden. Deshalb müssten die Prüfungsaufgaben laut Sicherheitsvorgaben so gelagert und transportiert werden, dass niemand, der nicht berechtigt sei, an die Aufgaben komme, schilderte sie.

Nicht zum ersten Mal wurde im Vorfeld von Abschlussprüfungen versucht, an die Aufgaben zu kommen. Eine ähnliche Situation, allerdings mit weniger weitreichenden Folgen für Schüler und Schulen, gab es im vergangenen Jahr an den Gymnasien. Ein Tresor, in dem sich die Abituraufgaben befanden, wurde geknackt. Mathematik- und Englisch-Aufgaben wurden daraufhin ausgetauscht.

Damals, erinnerten sich DHG-Schulleiter Stefan Maier, Beatrice Schmidberger, stellvertretende Schulleiterin des LG, und Timo Schlotterbeck, AMG-Schulleitungsteam, hätten die Gymnasien etwas mehr Vorlaufzeit gehabt, sodass die Abituraufgaben ersetzt und die ursprünglichen Prüfungstermine eingehalten werden konnten.

Die Situation an den Realschulen sei "blöd für die Schüler", sagt Maier. Dem heutigen Tag sehe er mit dem nötigen Respekt entgegen, denn Abiturprüfungen seien kein "08/15-Tagesgeschäft". Es gelte, vieles zu beachten und keine Formfehler zu begehen, schildert Schlotterbeck.

In aller Frühe werden die Prüfungsaufgaben im Beisein mehrerer Lehrer geöffnet und auf Fehler geprüft, schildern die Vertreter der Gymnasien, ehe die Abiturienten von 8 bis 13.30 Uhr ihr Bestes geben.