Seit 1974 ist die Maximilian-Kolbe-Schule in Hausen angesiedelt (oben). Zwischen 200 und 300 Essen gehen täglich im Tagesheim über den Tresen (rechts unten). Fotos: Siegmeier Foto: Schwarzwälder-Bote

Ein Elternverein gründet Einrichtung im Jahr 1970 / Derzeit 614 Schüler in Hausen

Von Stefanie Siegmeier

Rottweil-Hausen. Am Ortsrand von Hausen liegt die Maximilian-Kolbe-Schule. 614 Schüler aus Rottweil und dem Umland besuchen die Einrichtung und werden von 44 Lehrern unterrichtet. Der Einzugsbereich ist groß und reicht bis Schörzingen, Ratshausen, Oberndorf und Vöhringen.

Entstanden ist die Schule aus einer Elterninitiative. Im Frühjahr 1970 schlossen sich Rottweiler Eltern zusammen und gründeten den Verein "Freies Katholisches Schulwerk Rottweil". 1972 schlossen sich mehrere örtliche Schulwerke dann zur Dachorganisation "Katholisches Schulwerk in der Diözese Rottenburg-Stuttgart" zusammen.

Im Sommer 1970 wurde bereits der Schulbetrieb aufgenommen – mit zwölf Klassen. Anfangs noch in St. Michael in Rottweil und in den Räumen des Gemeindezentrums Auferstehung-Christi. "Es war klar, dass das nur ein Provisorium sein konnte. Aber die Nachfrage war gut, sodass hier in Hausen eine Schule gebaut werden konnte", erzählt Rektor Michael Wiest, der die Schule seit 1997 leitet.

1974 sei der Schulbetrieb am neuen Standort aufgenommen worden. Die Grundschule sei vierzügig, die damalige Hauptschule zweizügig gewesen. Heute können die Schüler der Sekundarstufe zwischen Werkreal- und Realschule wählen. Seit 2006 ist die Werkrealschule in einem Zug Ganztageseinrichtung und seit 2008 grundständige Realschule ohne das Profil Französisch als Ganztagsschule. Die Schülerzahlen stiegen über die Jahre an, und so folgten im Laufe der Zeit auch einige Erweiterungsbauten. Zunächst war dies das mittlerweile "alte" Werkgebäude, das 1984 gebaut wurde, sowie der Anbau des Gottesdienstraums und umfängliche Arbeiten im Altbestand. Im Jahr 2006 wurden auch Küche und Speisesaal modernisiert. Der Fachklassenbau konnte 2012 eingeweiht werden.

Vorreiter war die MKS klar in Sachen Tagesheim und Mittagessenangebot, das es seit Beginn gab. Auch ein Hort wurde eingerichtet, den heute knapp 40 Kinder besuchen. Vor allem das christliche und werteorientierte Profil sorgt für die guten Schülerzahlen. Die Grundlage des Unterrichts ist der Marchtaler Plan, der auf der Basis des christlichen Menschenbildes eigens für die Freien Katholischen Schulen entwickelt wurde. "Bestimmende Elemente und die fünf Säulen des Marchtaler Plans sind der Morgenkreis, die freie Stillarbeit, der vernetzte Unterricht, der Fachunterricht sowie das Tagesheim", erklärt Wiest.

Das selbst organisierte Lernen sei ganz wichtig für die Schüler. Überhaupt liege der Schwerpunkt auf der ganzheitlichen Bildung der Kinder. Auf die musischen, anderen kreativen und handwerklichen Fähigkeiten wird in der Einrichtung ebenfalls großes Augenmerk gelegt. Neben dem Pflichtunterricht Werken können die Schüler aus einer ganzen Reihe weiterer AG-Angebote wählen.

Künftig wird zudem an der Realschule auch Französisch als Wahlpflichtfach unterrichtet, freut sich Wiest über das neue Angebot. Bereits nach den Sommerferien geht’s als AG los. "Dann können die Schüler gleich mal ausprobieren, ob ihnen die Sprache liegt", so der Rektor. Allerdings sei es recht schwierig, Lehrkräfte für das Fach Französisch zu finden, gibt er zu.

Markus Mauch leitet das Tagesheim der Schule. Auch hier gibt es etwa 50 Mitarbeiter, die sich um das Wohlergehen der Kinder kümmern. Zwischen 200 und 300 Essen werden in der schuleigenen Küche täglich produziert. Die Schüler essen im Klassenverband. "Die Mitarbeiter im Ganztagesbereich arbeiten nicht mehr ehrenamtlich wie früher, sondern sind alle vertraglich gebunden. Nur so können wir den Schülern auch gewisse Standards bieten. Das ist ganz wichtig", betont der Rektor. u Heute, Dienstag, findet unser Orts-Spaziergang mit Ortsvorsteher Herbert Sauter statt. Treffpunkt ist um 17 Uhr am Hausener Rathaus. Wir freuen uns auf viele interessierte Bürger, die uns ihren Ort zeigen und vom Leben in Hausen berichten.