AOK meldet: Krankenstand in der Region 2014 leicht gesunken / Bei DAK sind seelische Probleme häufige Diagnose

Kreis Rottweil. In den Unternehmen im Landkreis Rottweil betrug der Krankenstand im ersten Halbjahr 2014 4,6 Prozent. Das bedeutet: Im Durchschnitt waren an jedem Tag 4,6 von 100 Beschäftigten krankgeschrieben. Im Durchschnitt dauerte eine Krankschreibung in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 10,4 Tage.

Dies zeigt eine Auswertung der krankheitsbedingten Fehlzeiten durch die AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg, bei der rund die Hälfte der Beschäftigten versichert sind.

Da Krankheiten teilweise saisonal gehäuft auftreten, kann man das erste Halbjahr 2013 als Vergleichszeitraum heranziehen. Demnach ist der aktuelle Krankenstand gegenüber dem Wert im Vorjahreszeitraum (4,7 Prozent) leicht gesunken. Insgesamt waren im laufenden Jahr bis Ende Juni 45 Prozent der Beschäftigten mindestens einen Tag krankgeschrieben. Häufigste Ursache waren Erkrankungen des Muskel-Skelettsystems. Diese Krankheitsgruppe machte gut ein Fünftel aller Krankheitstage in den im Landkreis ansässigen Unternehmen aus. Allein zehn Prozent aller Krankheitstage gehen auf das Konto der wichtigsten Diagnose innerhalb dieser Krankheitsgruppe: Rückenschmerzen. Diese sind damit auch die häufigste Einzeldiagnose überhaupt, noch vor Erkältungen.

"Wichtigste Ursache für Rückenschmerzen – nämlich zu fast 80 Prozent – ist unsere Lebensweise. Wir verbringen sehr viel Zeit im Sitzen und sind meist zu wenig körperlich aktiv. Bereits durch Laufen und möglichst viel Bewegung im Alltag kann man Schmerzen vorbeugen", erklärt Sabine Fröchte-Mink, Expertin für Prävention und betriebliches Gesundheitsmanagement bei der AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg. "Es ist wichtig, die Menschen für dieses Thema zu sensibilisieren. Verhaltensänderungen zu bewirken, sollte auch ein Schwerpunkt der ärztlichen Aufklärung sein", so die AOK-Expertin.

Vor diesem Hintergrund wurde auch das AOK-Facharztprogramm entwickelt. Seit Beginn des Jahres beteiligen sich auch viele Orthopäden aus der Region an diesem Programm. Damit können betroffene Menschen ganzheitlich beraten werden, was dem Arzt honoriert wird. Krankheiten des Atmungssystems – vor allem Erkältungen – sind mit einem Anteil von über elf Prozent der zweithäufigste Grund für Fehltage in den regionalen Betrieben, gefolgt von psychischen und Verhaltensstörungen sowie Verletzungen und Vergiftungen mit jeweils über zehn Prozent.

Mit 3,2 Prozent hatte die Region laut DRK-Gesundheitsreport aber nach wie vor einen geringeren Krankenstand als im Landesdurchschnitt (3,3 Prozent)". Bei der DAK sind vor allem seelische Probleme der Patienten die Ursache, dass der Krankenstand 2013 gestiegen ist. "Die größte Steigerung mit 48 Prozent gab es bei den psychischen Erkrankungen, die jetzt deutlich über dem Landesschnitt liegen", so der Gesundheitsreport der Krankenkasse. Aber auch Atemwegwegserkrankungen wie Erkältungen und Bronchitis stiegen um elf Prozent. Die meisten Ausfalltage entfielen bei der DAK im Jahr 2013 aber ebenfalls auf Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenleiden. Diese gingen zwar um über zehn Prozent zurück, waren aber die Ursache für jeden fünften Fehltag.