Feuerwehrseelsorger Erwin Burkard segnete die neuen Fahrzeuge. Foto: Schwarzwälder Bote

Neue Feuerwache: Mit Festakt offiziell eingeweiht / Pfarrer verleihen den kirchlichen Segen

Mit einem Festakt wurde die neue Feuerwache am Mittwochabend feierlich eingeweiht. Mehr als 300 Festgäste – Mitglieder der Gesamtwehr Rottweil, Vertreter aus der Kommunalpolitik und der gesamten Blaulichtfamilie sowie Handwerker und am Bau Beteiligte – waren dabei.

Rottweil. Lange hatte die Feuerwehr auf diesen Termin hingefiebert. In den vergangenen Tagen und Wochen liefen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Mit dem "Tag der offenen Tür" für die Bevölkerung, der am Sonntag,10. Juni, auf dem Plan steht, wird sich der Festreigen schließen.

Man konnte das Aufatmen aller Beteiligten am Mittwochabend förmlich spüren: endlich konnte die neue Feuerwache auch offiziell in den Dienst gestellt werden. Oberbürgermeister Ralf Broß sprach von einem "ganz besonderen Tag für die Stadt Rottweil und die Rottweiler Feuerwehr". Bereits 1999 habe man begonnen einen geeigneten Standort zu suchen. "Das war der Auftakt für einen langen kommunalpolitischen Entscheidungsprozess", so Broß. Im Jahr 2010 habe man den Standort festgelegt, 2015 hatte der Gemeinderat schließlich den Neubau und die Ausschreibung aller Gewerke beschlossen. Am 9. Dezember 2017 habe die Wache dann bezogen werden können. Broß sprach "allen, die geholfen haben, umzuziehen und das Gebäude mit Leben zu füllen", allen voran Gerätewart Hermann Alf, ein großes Kompliment aus. Dem Ehrenkommandanten und Stadtbrandmeister a.D., Rainer Müller, dankte er besonders. "Er war ein unermüdlicher Kämpfer für den Neubau und hat die wichtige Vorarbeit für dieses Projekt in seiner aktiven Zeit als Stadtbrandmeister geleistet". Zudem hatte er sich nach seinem Ausscheiden im Jahr 2015 ehrenamtlich als "helfende Bauaufsicht" engagiert. "Ich denke für alle Feuerwehrkameraden hat sich mit diesem Gebäude ein Traum erfüllt", so Broß.

Stadtbrandmeister Frank Müller bestätigte, dass das Gebäude durch seine spezifische Ausstattung zum Dreh- und Angelpunkt der Gesamtfeuerwehr geworden ist. Die neue, sehr verkehrsgünstig gelegene Feuerwache sei mehr als nur ein Unterstellplatz für Einsatzfahrzeuge, Einsatzmittel und Uniformen. "Es werden künftig alle Einsatzabteilungen von diesem neuen Gebäude profitieren", sagte er und machte auf die vielfältigen Räumlichkeiten aufmerksam. Übungsturm und Übungshof würden praxisorientierte Übungsmöglichkeiten bieten. "Die Feuerwehr ist nun richtig stolz auf ihr Gebäude", so Müller. Um den heutigen Stand zu erreichen, habe es unzählige Sitzungen und Besprechungen gebraucht. Nicht immer sei es einfach gewesen, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, aber rückwirkend betrachtet habe sich all die Arbeit gelohnt.

Mittlerweile hätten sich alle in der neuen Feuerwache eingelebt, "und die Abläufe wurden und werden zum Wohle aller optimiert", so Müller.

Im Anschluss stellte der Stadtbrandmeister den Festgästen die beiden neuen Fahrzeuge vor. Zum einen den zusätzlichen Mannschaftstransportwagen sowie das erste Wechselladerfahrzeug mit zwei Abrollbehältern, ein Fahrzeug des Landkreises.

"Die Entscheidung für diesen Neubau war vollkommen richtig. Wir befinden uns heute mit Stolz in einer modernen, funktionsfähigen und für die Zukunft ausbaufähigen Feuerwache", hob Abteilungskommandant Volkmar Caduff hervor. "Wir spüren im tagtäglichen Geschäft wie unsere Abläufe durch die neue Wache erleichtert werden". Aber nicht nur Einsatzgeschehen finde in der Feuerwache statt, sondern auch die Kameradschaft. "Eine innige und enge Kameradschaft ist bei der Feuerwehr sehr wichtig, denn wir gehen gemeinsam ins Feuer. Hierbei muss man sich auf seine Kollegen verlassen können und wissen, wie sie ticken", betont Caduff.

Die Feuerwehr sei mit der neuen Wache nun gut aufgestellt. Um richtig helfen zu können, müsse aber auch das Material gut und zeitgemäß sein. Durch die hohen Investitionen für den Bau habe man an anderer Stelle gespart, macht er deutlich. Man habe nur die nötigste Einsatzkleidung beschafft. Caduff bat Oberbürgermeister Broß und seine Gemeinderäte, die Feuerwehr auch weiterhin zu unterstützen.

Architekt Gerhard Feuerstein ließ die Bauzeit Revue passieren und übergab den Schlüssel in Form der Feuerwache an die neuen Hausherren und künftigen Nutzer. Kreisbrandmeister Mario Rumpf betonte, dass eine gute Infrastruktur wichtig sei, um die Arbeit der Feuerwehr auch entsprechend wertzuschätzen. "Der Neubau ist dringend notwendig gewesen", sagte er.

Im Anschluss gaben Dekan Martin Stöffelmaier, Pfarrerin Gabriele Waldbaur und Feuerwehrseelsorger, Diakon Erwin Burkard, der neuen Feuerwache den kirchlichen Segen. Diakon Burkard segnete die Fahrzeuge. Mit einem Stehempfang klang der Abend aus.