Stefan Walliser, Roland Haag und Günter Eberhardt setzen auf Information zur geplanten Hängebrücke. Foto: Arvenio Foto: Schwarzwälder-Bote

Hängebrücke: Infoveranstaltungen zur "Neckar Line": Eberhardt zieht erste Bilanz

Rottweil. In den Teilorten Neukirch, Neufra, Feckenhausen, Göllsdorf, Zepfenhan, Hausen und zuletzt in Bühlingen haben sich Interessierte in Informationsveranstaltungen der Firma Eberhardt zur geplanten Fußgängerhängebrücke "Neckar Line Rottweil" direkt beim Team rund um Günter Eberhardt ausgetauscht (wir berichteten). Dessen erstes Resümee ist laut eigener Pressemitteilung "extrem positiv". Indes: Viele Fehlinformationen machten die Runde. Eberhardts Ziel ist daher klar: Die Brückenbauer werden weiter informieren und den Dialog suchen.

"Die positive Haltung der meisten Bürger bei unseren Informationsveranstaltungen war eine gute Bestätigung für das Bauvorhaben. Wichtig ist nur, dass die zahlreichen Befürworter eben auch am 19. März abstimmen gehen oder jetzt schon die Briefwahl nutzen. Sonst kann es kein Projekt geben", sagt Eberhardt. Sein Team bieten deshalb vielseitige Möglichkeiten an, sich über die genauen Planungen zu informieren.

"Leider mussten wir bei einigen Gesprächen und anhand von Rückfragen bei den Veranstaltungen feststellen, dass teils falsche Informationen die Grundlage der Meinungsbildung einzelner" darstellten, bedauert Günter Eberhardt. Stefan Walliser, Marketing-Leiter im Projekt, spricht von "nachweisbaren Falschinformationen seitens der Neckar-Line-Gegner". So hätten einige gedacht, die geplante Fußgängerbrücke sei keine Hängebrücke. Die Behauptung ist laut Eberhardt schlichtweg falsch, denn es handle sich tatsächlich um eine Hängebrücke, die an Stahlseilen aufgehängt ist. Entgegen einiger Abbildungen und der Darstellung der BI liege die geplante Hängebrücke nicht auf den Pfeilern auf. Von daher sei es falsch, von einer Spannbandbrücke zu sprechen. Ob 620 oder 900 Meter lang – die "Neckar Line Rottweil" würde bei Umsetzung die längste Hängebrücke der Welt sein.

Andere Teilnehmer dachten bei den erwarteten Besucherzahlen an Menschenmengen im Stadtkern – es wurde teils von einem Rummelplatz gesprochen. "Das Aquasol in Rottweil mit jährlich circa 400 000 Besuchern hat Rottweil bisher weder in ein Chaos gestürzt, noch werden es die 100 000 zusätzlichen Besucher der Neckar Line verursachen", sagt Günter Eberhardt. Rottweil solle in Bezug auf die Kultur, das Flair und das einzigartige Stadtbild erhalten werden, jedoch mit einer gesunden Belebung des Standorts. Dies sei letztlich der einzige Weg, ein Innenstadt-Sterben zu verhindern. Dazu solle die "Neckar Line Rottweil" ein weiterer Baustein sein. Dies unterstützen auch zahlreiche Einzelhändler und Gastronomen in Rottweil und den Teilorten.

Auch Angst vor den unklaren finanziellen Folgen für die Stadt machten die Brückenbauer bei Besuchern ihrer Infoveranstaltungen aus. Richtig sei jedoch, dass Eberhardt rund sechs Millionen Euro in das Projekt investieren würde. Es gehe also nicht um Geld, das die Stadt für andere Projekte nutzen könnte. In den sechs Millionen enthalten seien auch Infrastrukturmaßnahmen wie etwa 40 zusätzliche Stellplätze, Kassenautomaten oder das Anpassen von Wegen. Dass es darüber hinaus weitere Maßnahmen geben müsse, sei korrekt, jedoch seien bereits viele Punkte abgedeckt. Die Stadt profitiere durch mehr Steuereinnahmen. Die Parkplatzsituation in Rottweil vorzuschieben und gegen die Hängebrücke anzubringen, sei unschlüssig. Die Besucher parkten außerhalb der Stadt und gingen zu Fuß über die Brücke in die Innenstadt. Eine bessere Lösung für mehr Besucher und weniger Autos in der Innenstadt sei kaum denkbar. Der Bockshof sei ein idyllischer Park im Zentrum. Genau daher mache es Sinn, "diesen schönen Teil der Innenstadt in den Blickpunkt eines sanften Fußgänger-Tourismus zu rücken", sagt Roland Haag, Projektleiter der "Neckar Line Rottweil".  Die Brückenbauer sind am 11. und 18. März mit einem Informationsstand auf dem Wochenmarkt vertreten.