Chris und Kusine Sabrina Sieber schauen am Freitag wieder zu. Foto: Schickle

Fans setzen auf Konstanz bei ihrem Outfit. Jüngster Autokorso verläuft ohne besondere Vorkommnisse.

Rottweil - So langsam haben sich die Nerven wieder beruhigt: Nach der Zitterpartie gegen Algerien können die Rottweiler Fans der deutschen Nationalmannschaft ein bisschen entspannen und sich mental schon ein mit Freitag und dem Viertelfinale gegen Frankreich zu befassen. Wie der Montagabend zeigte, kann ein bisschen Vorbereitung nicht schaden. Gut, wenn zumindest das Outfit eine sichere Sache ist.

Patrick Reger aus Wilflingen muss da nicht lange überlegen: Er trägt ein Deutschland-Trikot mit der Aufschrift Klinsmann. Das zeugt von Konstanz, schließlich hat der heutige US-Coach aus Stuttgart-Botnang seine Karriere in der Nationalelf bereits 1998 beendet. Regers Trikot stammt sogar von der WM 1994 in den Vereinigten Staaten. Dass er am Freitag noch einmal Gelegenheit hat es zu tragen, war dem 18-Jährigen schon vor dem Abpfiff der Zitterpartie klar.

"World Champion" steht in Schwarz-Rot-Gold auf dem T-Shirt seines Kumpels Andreas Flaig aus Hardt. Der 18-Jährige ist sich sicher: Die Chancen gegen Frankreich stehen nicht schlecht. Sein Oberteil braucht allzu vorerst nicht in den Tiefen des Kleiderschrankes zu verschwinden.

Auch Nicole aus Locherhof ist gerüstet für den nächsten Einsatz der Nationalelf. Ihr Shirt trägt den Schriftzug "Portugal 2004", hat also schon mehr Einsätze hinter sich als mancher Nationalspieler. "Man sammelt jedes mal ein bisschen mehr", erzählt sie über ihre Fanausstattung. Ein Halstuch in den deutschen Farben und passende Ohrringe komplettieren ihr Outfit. Dass sie noch öfter zum Einsatz kommen werden im laufenden Turnier, hält sie für möglich: "Ich bin optimistisch."

Auf Chris Siebers T-Shirt steht "Jogis 12. Mann". Allerdings: Wollen seine Kollegen im Spiel bleiben, müssen sie sich noch steigern. Gegen Frankreich "verlieren sie wahrscheinlich, wenn sie so auftreten", meint der Böhringer nach der ersten Halbzeit gegen Algerien. "Deutschland sollte besser sein", sagt auch seine Kusine Sabrina Sieber. Sie wird das Viertelfinale natürlich trotzdem anschauen – zumal sie selbst Fußball spielt.

Auf das nächste Spiel der deutschen Elf samt Sieg dürften auch die Teilnehmer der Rottweiler Autokorsos warten. Schließlich ist sonst wieder Ruhe für zwei Jahre. Apropos Ruhe: Gut eine halbe Stunde nach Spielende war der Korso in der Nacht von Montag auf Dienstag vorbei, und die Polizei zufrieden. Nach deren Angaben ist "überhaupt nichts passiert". Das mag auch an der späten Uhrzeit liegen: Schon das Spiel, das erst um 22 Uhr begann, wollten lediglich rund 500 Fußballbegeisterte in der Fanmeile im Neckartal sehen. Beim Vorrundenspiel gegen Ghana waren es noch 1700. Am Freitag, wenn Jogis Jungs im Viertelfinale ab 18 Uhr auf Frankreich treffen, dürfte das wieder anders werden. Dann hüpfen in der Fanmeile oder vor den großen Fernsehern in Rottweiler Kneipen auch wieder Fußballbegeisterte in ihren schwarz-rot-goldenen Outfits durch die Gegend. Und so mancher Fanartikel kommt erneut zum Einsatz.