Monika Hugger Foto: Schwarzwälder Bote

CDU-Vorsitz: Bei Befragung unter CDU-Kommunalpolitikern landet nämlich die neue Parteichefin nicht auf dem Favoritenschild

Kreis Rottweil (wis). Annegret Kramp-Karrenbauer übernimmt den CDU-Vorsitz von Angela Merkel. Ein Ergebnis, das wenig überrascht. Bei einer Umfrage bei CDU-Kommunalpolitikern aus dem Kreisgebiet war indessen Friedrich Merz mehrheitlich als Wunschkandidat genannt worden.

Rainer Hezel, Fraktionssprecher der CDU im Rottweiler Kreistag, sagte vor dem Wahlgang schmunzelnd und mit einem Augenzwinkern, ein Mix des zur Auswahl stehenden Trios käme ihm wohl am besten zupass. Alle drei Persönlichkeiten hätten die Qualität, die CDU wieder stärker als Volkspartei, die für eine Quote von 35+x gut sei, ins Rennen zu bringen. Das hätten alle drei bei der Vorstellungsrunde im Land eindrucksvoll zur Geltung gebracht.

Bei Monika Hugger, stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende im Rottweiler Gemeinderat, machte Friedrich Merz bei der Regionalkonferenz in Böblingen mit seiner "motivierenden und erfrischenden Art" die beste Figur, wie sie gestern Vormittag sagte. Mit dem 63-Jährigen stehe eine Persönlichkeit zur Verfügung, von der sie erwarte, dass Veränderungen "optimistisch und authentisch" ins Auge gefasst werden. Aber auch Kramp-Karrenbauer habe einen tollen Job gemacht, betont Hugger.

Aus einem veritablen Kandidaten-Trio habe er sich Friedrich Merz als neuen Parteivorsitzenden ausgeguckt, ließ Marcel Griesser, Vorsitzender der Jungen Union im Rottweiler Kreisgebiet, vor dem Wahlgang am gestrigen Nachmittag wissen. Ihm traue er am ehesten zu, die CDU inhaltlich neu zu positionieren. Insbesondere seien das Wirtschaftsliberale und das Konservative wieder stärker in der Programmatik abzubilden, betont der 29-Jährige. Merz stehe auch für ein starkes Europa, für eine gute transatlantische Partnerschaft und eine erfolgreiche soziale Marktwirtschaft.

Auch der Vöhringer Bürgermeister Stefan Hammer hätte Merz gerne vorne gesehen. Nach 18 Jahren mit einer über lange Jahre guten Zeit mit Angela Merkel sei für die jetzt aber notwendig gewordene Neuausrichtung Friedrich Merz wohl am besten geeignet, betonte der CDU-Kreisrat wenige Stunden vor der Wahl. Jens Spahn erscheint Hammer noch zu unerfahren, bei Annegret Kramp-Karrenbauer sei es fraglich, ob sie zu einer wirklichen Neuausrichtung weg vom mittlerweile zu eingeschliffenen Fahrwasser in der Lage sei, sagt einer, der auch betont wissen will, dass die Verdienste von Merkel nicht hoch genug eingeschätzt werden können.

CDU-Landtagsabgeordneter Stefan Teufel äußerte sich nach der Wahl der neuen Vorsitzenden unter anderem folgendermaßen: "Bei den Regionalkonferenzen ging es um den Wettstreit der Argumente. Jetzt geht es darum, die programmatischen Schwerpunkte für die CDU Deutschland weiterzuentwickeln. Die Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts sehe ich als zentralen Baustein der politischen Arbeit an."