Eine Schola der Münstersängerknaben gestaltet die Feier der Osternacht mit. Foto: Hildebrand Foto: Schwarzwälder Bote

Gottesdienste: Ostern im Heilig-Kreuz-Münster / Musikalische Gestaltung sorgt für feierliche Stimmung

Gut besucht waren die Ostergottesdienste im Heilig-Kreuz-Münster. Sie wurden traditionell musikalisch wieder besonders feierlich gestaltet.

Rottweil (hil). Mit dem Entzünden des Osterfeuers am Karsamstag begann die Feier der Osternacht. Christen feiern die Auferstehung Jesu von den Toten. Bei Matthäus steht "Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat." Bei der Lichtfeier wurde an diesem Feuer die Osterkerze entzündet. Mit der brennenden Kerze als dem Zeichen des auferstandenen Christus zogen Pfarrer und Ministranten unter dem dreimaligen Ruf "Lumen Christi" (Licht Christi) in das dunkle Münster ein. Von dieser einen Kerze wurden alle von den Gläubigen mitgebrachten Kerzen und schließlich auch die Altarkerzen entzündet.

Das österliche Halleluja ertönte im feierlichen Exultet mit seinem Text wohl vom Anfang des fünften Jahrhunderts. In diesem Lob auf die Osterkerze wird Christus als das Licht der Welt gepriesen.

Zwischen den Lesungen aus dem Alten Testament, die von den früheren Taten Gottes kündigen, sang eine Schola der Münstersängerknaben die Antwortpsalmen und vor der Taufwasserweihe die Allerheiligen-Litanei. Danach folgte die Eucharistiefeier gemäß dem Auftrag Jesu "Tut dies zu meinem Gedächtnis".

Als Pfarrer Timo Weber das Gloria anstimmte, erstrahlte das Münster in seinem neuen Licht, die Orgel setzte jubelnd ein und die Gemeinde sang "Gelobt sei Gott im höchsten Thron – Halleluja". Die Münstersängerknaben unter der Leitung von Philipp Klahm gestalteten diesen Gottesdienst musikalisch.

Mit einem feierlichen Hochamt wurde am Ostersonntag das Hochfest der Auferstehung des Herrn begangen. Der Münsterchor sang die Messe in B-Dur von Franz Schubert mit den Solisten Verena Mink, Roselinde Bucher, Marcel Raffoul und Wolfgang Staudinger. Es spielte das Orchester Cappella Vivace, an der Orgel war Stefanie Rieger zu hören. Die Gesamtleitung lag in den Händen von Regionalkantor Wolfgang Weis.

In seiner Predigt sprach Pfarrer Jürgen Rieger von den vielen Steinen, die den Menschen auf der Seele lägen: Ängste, seelische Verletzungen, Enttäuschungen, Verbitterung, Streit, Hass oder Einsamkeit. "Wer wird uns den Stein vom Eingang des Grabes wegwälzen", fragten die Frauen. Aber als sie zum Grab kamen, war der Stein schon weggewälzt. Da fange Ostern an, wo die Steine, die das Leben zum Grab machten, weggeräumt würden. Wer Auferstehung erfahren wolle, müsse ins Grab seines Lebens steigen und den ersten Schritt tun. "Steine können einem das Leben schwer machen. Das muss nicht so bleiben. Seit Ostern", sagte Rieger.

Zum Abschluss hörten die Gottesdienstbesucher das stets aufs Neue ergreifende "Hallelujah" aus dem "Messias" von Georg Friedrich Händel. Alle Gottesdienstbesucher erhielten am Ausgang ein buntes Osterei.

Der Ostersonntag fand schließlich mit der feierlichen Ostervesper im neu gestalteten Chorraum seinen würdigen Abschluss. Es sang die Choralschola des Münsterchors.