Auf der Bühne im Adolph-Kolping-Saal, die sich in das Vor- und Amtszimmer des Ortsvorstehers aufteilt, wird derzeit noch kräftig geprobt. Am 4. Januar um 19 Uhr geht es mit der Premiere los. Bis zum 14. Januar folgen acht weitere Auftritte. Foto: Ranft Foto: Schwarzwälder Bote

Aufführung: Die Theatergruppe des Kolpingwerks feiert mit "So ein Zirkus" Premiere am Donnerstag, 4. Januar

Gesellschaftliches Highlight schlechthin sind seit vielen Jahren zu Beginn eines neuen Jahres die Theateraufführungen der Kolpingsfamilie.

Rottenburg-Ergenzingen. Am Donnerstag, 4. Januar, um 19 Uhr ist es wieder so weit, da wird im Adolph-Kolping-Saal mit der Komödie "So ein Zirkus" Premiere gefeiert.

Der Schwarzwälder Bote hat die Laienspieler schon mal vorab bei den Proben besucht und fand sich fast in der Realität wieder. Das Stück spielt nämlich im Ergenzinger Rathaus – anhand der Möbel und Accessoires unschwer zu erkennen. Und eine Büste von "Loriot" im Vorzimmer des Ortsvorstehers verweist auf den nicht ganz ernst zu nehmenden Zirkus, der sich da zwei Stunden lang auf der Bühne abspielt.

Ein Anruf des Landrates bringt Bewegung in die Szene, in welcher die Vorzimmerdame Silke Bond (Jessica Marks), erst mal ihre Maniküre vollendet, bevor sie überhaupt zum Hörer greift. Kurzum, der Anruf verpufft und Ortsvorsteher Franz Goldmann, vortrefflich gemimt von Reiner Heilig, stellt fest, dass das Denken auf dem Rathaus Chefsache ist.

Gestört wird der Betriebsablauf auf dem Rathaus aber immer wieder von Putzfrau Frieda Reinlich (Dorothee Heilig), die ein Techtelmechtel mit dem Bauhofmitarbeiter Albert Huber (Oliver Künnert) hat. Ansonsten vertritt die resolute Putzfrau schon mal die Sekretärin, verwechselt den "Papierwolf" mit dem Kopierer und ist natürlich über alles informiert, was im Ort so abgeht.

Da wollen der Ortsvorsteher und sein Stellvertreter Josef Sorge (Markus Urban) – dem ein Haus im Grünen lieber ist, als ein Grüner im Haus – der Witwe Anna Maier (Erika Grammer) für einen Spottpreis ein Grundstück abkaufen, damit eine Diskothek gebaut werden kann und das Ansinnen von einem Zirkus, der sich auf der Breitwiese niederlassen will, lehnen sie ab.

Die Rechnung haben beide allerdings ohne den Wirt gemacht. Kurzum: Die alte Dame verkauft nicht und auch der Zirkus weicht nicht. Im Gegenteil. Da kreuzt Samira Shubandar (Heike Wagensommer), die Zirkusbesitzerin und zugleich Wahrsagerin ist, auf dem Rathaus auf und fortan überschlagen sich die Ereignisse.

Chaos, Verwirrungen und Verwechslungen beherrschen die Bühne, immer wieder durch Lokalkolorit angereichert und von den Akteuren meisterhaft in Szene gesetzt. Von der Wahrsagerin verwunschen hört der Ortsvorsteher Geisterstimmen, sein Stellvertreter wird unsichtbar, der Bauhofmitarbeiter nimmt Amtshandlungen des Ortsvorstehers wahr und der zuletzt arg Gebeutelte schläft sogar in seinem Dienstzimmer, nachdem seiner rustikalen Gattin (Hannelore Renz) Ehebruch mit dem Bauhofarbeiter Albert Huber angedichtet wurde.

Natürlich tragen auch Klaus Goldmann (Johannes Urban) als Sohn des Ortsvorstehers und dessen Freundin Corinna Grüner (Larissa Baur) mit zu den lustigen Ungereimtheiten bei. In die gesamten Turbulenzen gerät dann auch noch ein Dienstaufsichtsbeamter des Landratsamtes (Harald Löffler), der ferngesteuert durch eine "Voodoo-Puppe" durch die Gegend hüpft. Dass letztlich noch ein Zirkuselefant durch das Fenster der Amtsstube zu sehen ist, sei nur am Rande erwähnt.

Das ganze Stück ist an Situationskomik kaum zu überbieten, und wer zwei Stunden lang herzlich lachen will, ist eingeladen, das zu tun. Die Spielleitung obliegt Erika Grammer, Monika Künnert ist für die Soufflage zuständig, Manfred Schäfer für die Maske und Oliver Künnert für die Technik. Der Bühnenaufbau wurde von Joachim Hass, Andreas Haas und Stefan Kilian bewerkstelligt und für den Auf- und Abbau sorgt die Sportgruppe der Kolpingsfamilie.

Aufführungstermine: Insgesamt neun Aufführungen wird die Theatergruppe in den ersten zwei Januarwochen geben. Premiere ist am Donnerstag, 4. Januar, um 19 Uhr. Weitere Termine und Informationen zum Kartenvorverkauf gibt es im Internet unter www.kf-ergenzingen.drs.de/kolpingsfamilie-ergenzingen/theatergruppe.html.

Auch im Jahr 2018 werden die Laienspieler der Ergenzinger Kolpingsfamilie soziale Projekte finanziell unterstützen. Im Einzelnen sind dies Mittel für eine Bildungspatenschaft in Kumasi (Ghana), die Sanierung des Kolping-Jugendwohnheimes in Stuttgart, Agnes Zender in Norwegen, die bei der Aktion "Sühnezeichen" für Friedensdienste eintritt und den Förderverein Alten- und Pflegeeinrichtung der Hospitalstiftung in Rottenburg. Letztlich werden auch noch die Tübinger Clowns unterstützt, die bei Kindern im Krankenhaus und älteren Menschen in den Heimen für gute Unterhaltung sorgen.