In Fragen rund um Wirtschaft, Tourismus und Gastronomie können sich Rottenburger und Besucher an die WTG am Marktplatz wenden. Foto: Rath Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Die WTG blickte auf das Geschäftsjahr 2015 zurück / Kritik an Nikolausmarkt geäußert

Viel ist in Rottenburg das Jahr über geboten: Ob Konzerte, Stadtführungen, der Nikolausmarkt oder die Weihnachtsbeleuchtung. Für vieles in der Außenwirkung der Stadt ist die WTG, zentral am Marktplatz neben dem Rathaus gelegen, verantwortlich.

Rottenburg. Seit Januar 2015 ist die WTG ein Eigenbetrieb. Unter dem Namen "Wirtschaft Tourismus Gastronomie" gehört sie zur Stadt Rottenburg. "Die Umsetzung haben wir unter einer stark angespannten Personalsituation bewältigt", blickte Betriebsleiterin Elke Spielvogel auf die vergangenen Monate zurück. Erst seit September 2015 gibt es eine zweite Vollzeitstelle. Zwei Teilzeitbeschäftigte, ein geringfügig Beschäftigter, eine Studentin an der Dualen Hochschule sowie eine Auszubildende machen das Team komplett.

"Bis Ende Oktober haben wir laut dem Kassensystem in diesem Jahr 11 493 Kunden betreut", so Spielvogel. Dazu gehören aber noch nicht die bearbeitete Post, eingehende E-Mails, Anrufe oder sonstige direkte Kontakte mit den Kunden. "Sechs Tage die Woche, insgesamt 50 Stunden haben wir geöffnet und stemmen das alles mit wenig Mitarbeitern."

Denn neben der direkten Kundenbetreuung, übernimmt die WTG zahlreiche weitere Aufgaben. Dazu gehört beispielsweise die Öffentlichkeitsarbeit und das Stadtmarketing. An zwei Ständen war Rottenburg auf der Urlaubsmesse CMT in Stuttgart vertreten. Informieren kann man sich außerdem auf dem Aufritt in Facebook, Prospekte geben Einblicke in Stadtführungen und Wanderungen.

In einem Projekt wurde 2016 das sogenannte Premiumwandern auf dem "Wurmlinger Kapellenwegle" ins Leben gerufen.

Rund 62 000 Übernachtungen lassen sich für das ablaufende Jahr für die Stadt verbuchen, 200 Stadtführungen mit verschiedenen Themenschwerpunkten wurden organisiert. "SWR1 Pop und Poesie und natürlich die Open-Air-Konzerte auf dem Eugen-Bolz-Platz bleiben wohl in guter Erinnerung", so Frauke Daemgen, zuständig für das Marketing und die Veranstaltungen. Auch kleinere Veranstaltungen prägen das Rottenburger Stadtbild, so etwa der Goldene Oktober oder der Nikolausmarkt.

Kritik äußerte Ursula Sieber im Rückblick auf den Nikolausmarkt: "Die grünen Markierungen auf den Pflastersteinen, muss das wirklich sein, gibt es keine andere Beklebungsart?" Das Spray werde auch auf Baustellen verwendet und gehe nach einiger Zeit wieder weg, erklärte Elke Spielvogel. "Bei Bändern ist immer das Problem, dass man dann seine Standgröße beliebig verändern kann." In Tübingen bekommen alle Verkäufer einen Stadtplan und müssen sich danach richten, verwies man zu den Nachbarn.

Diskussionsbedarf bestand außerdem aufgrund öffentlicher Toiletten in der Stadt. "Die nette Toilette gibt es so nicht mehr", bedauerte Spielvogel. Besonders davon betroffen war die Gastronomie am Neckarufer, allerdings hätte der Wirt nicht die Kapazitäten, um vor allem im Sommer den Antrag auf die Toilette bewältigen zu können.

Beim Umsatz im Einzelhandel liegt Rottenburg im Vergleich zu den anderen Städten der Region im Mittelfeld. Angeführt wird die Liste von Reutlingen, Tübingen und Metzingen. "Wir haben 2015 etwa 163 Millionen Euro umgesetzt, 2013 waren es nur 157 Millionen, die Kaufkraft wird also beibehalten", erklärte OB Stephan Neher die Zahlen. Dennoch könne man hier künftig auf Balingen, die beide vor Rottenburg liegen, aufschließen.