Weihnachtsbotschaft: Bischof Gebhard Fürst spricht über den Wert zwischenmenschlicher Beziehungen

Rottenburg. Bischof Gebhard Fürst stellt den Wert zwischenmenschlicher Beziehungen in den Mittelpunkt seiner Predigt zu Weihnachten.

Im Jahr der Coronapandemie fühlten sich viele Menschen besonders am Weihnachtsfest einsam und alleingelassen. Dabei erschließe gerade dieses Weihnachten 2020 zugleich auch eine heilsame Wahrheit über das menschliche Leben und lasse ganz besonders deutlich spüren, wie alle auf Beziehungen angewiesen seien, sagt Bischof Fürst. "Wir vermissen andere, andere vermissen uns. So erfahren wir, wovon wir eigentlich leben: nicht zuerst vom Wohlstand, nicht zuerst von Geld und Besitz, sondern wir leben von zwischenmenschlichen Beziehung. Wir werden es nicht vergessen: hoffentlich nicht", sagt der Bischof anlässlich des Pontifikalhochamts zu Weihnachten.

Beziehungslosigkeit, Kontaktsperre und Einsamkeit, wie wir sie gegenwärtig erfahren müssen, machten krank. Doch gerade in diese Verlorenheiten hinein spreche die Weihnachtsbotschaft uns an, betont der Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Denn sie verkünde: "Gott kommt herein in meine Menschenwelt, wo ich einsam bin und mich wie verloren fühle." Gott sei da, wenn alle und alles uns verlassen habe. "Da lebt einer, der unsere Einsamkeit erlöst. Was das bedeutet, verstehen wir an diesem Weihnachtsfest besonders gut", sagt Fürst.

Aus der Botschaft leben

Denn Gott halte sich nicht heraus aus unseren leidvollen Erfahrungen. "Er kommt herein, er ist da, wir sind nicht allein."

Wo Menschen aus dieser Weihnachtsbotschaft heraus lebten, da sei der andere Mensch die beste Medizin. Weil Gott zu den Menschen gekommen sei und bei ihnen bleibe, könne man Einsamkeit und Not teilen. "Zeigen wir durch unser Menschsein, dass wir an diesen Gott der christlichen Religion glauben. Leben wir aus diesem weihnachtlichen Glauben an den menschgewordenen uns hautnah gegenwärtigen Gott, dann wird unser menschliches Leben erlöster und heiler."