Kommunales: Verwaltungsausschuss gibt grünes Licht für Betriebsplan 2020

Rottenburg. In der jüngsten Sitzung des Verwaltungsausschusses war der Stadtwald ein Thema, mit dem sich die Ratsmitglieder beschäftigten. Auch von der Forstverwaltung waren einige Vertreter anwesend. Grünes Licht gab das Gremium für den Betriebsplan 2020 für den Rottenburger Stadtwald, zudem wurde der Betriebsvollzug des laufenden Jahres für den Stadtwald erörtert. So konnte etwa im vergangenen Winter der geplante Winterholzeinschlag aufgrund der Witterungsverhältnisse nicht komplett umgesetzt werden. Geplant waren hier 10 000 Festmeter.

Der Preis für das Fichten-Tannen-Stammholz ist aufgrund des europaweiten Überangebotes auf rund 50 Euro pro Festmeter eingebrochen. Im Winter 2017/2018 lag er noch bei rund 90 Euro. Bei der diesjährigen Eichenversteigerung konnte ein Preis von 320 Euro je Festmeter erzielt werden. Das sehr hohe Vorjahresniveau konnte jedoch nicht erzielt werden. Beim Brennholz war die Nachfrage leicht rückgängig – Gründe hierfür könnten der milde Winter und der günstige Ölpreis sein. Das Flächenlosholz sei aber weiterhin nachgefragt.

Was dem Wald derzeit zu schaffen mache, seien die extremen Witterungssituationen aufgrund des Klimawandels. Diese würden unverändert gehäuft auftreten. Die für den Wald so wichtigen Monate März und April sowie Juni bis August waren deutlich zu trocken und zu warm. Daher ist auch der Anteil an zufälligen Nutzungen wie dem Käferholz und dem Dürreholzanfall erhöht. Pilzschäden seien insbesondere durch das Eschenholztriebsterben entstanden.

Mit 4800 Festmetern liege der Anteil der zufälligen Nutzungen in diesem Jahr bei 40 Prozent des aktuellen Einschlags. Nachdem das Holzkartellverfahren durch höchstrichterliche Entscheidung des Bundesgerichtshofes zum Abschluss gekommen ist, muss die Forstverwaltung in Baden-Württemberg bis zum 1. Januar 2020 als Anstalt des Öffentlichen Rechts neu organisiert werden. Die forstliche Betreuung des Kommunalwaldes und des Privatwaldes erfolgt im Landkreis Tübingen weiterhin durch das Kreisforstamt Tübingen, und der Holzverkauf wird von der kreiskommunalen Holzverkaufsstelle durchgeführt.

Der Stadtwald Rottenburg wird von vier Forstrevieren betreut. Die Forsteinrichtungserneuerung wurde vom Gemeinderat bereits verabschiedet. Damit steht bis zum Jahr 2028 eine aktualisierte Grundlage zur Verfügung. Auf dieser Grundlage wird für 2020 ein Holzeinschlag in Höhe von 19 000 Festmetern sowie eine Kulturbegrünung mit 9 200 Pflanzen vorgesehen. Außerdem ist eine Jungbestandspflege auf 67 Hektar geplant. Für das kommende Jahr 2020 errechnet sich ein Betriebsergebnis in Höhe von 42 000 Euro.