Haushalt: Steuerkraft und -aufkommen in Rottenburg haben mittlerweile Rekordwerte / 2021 muss Stadt Kredite aufnehmen

Rottenburg (amb). Ein riesiges Zahlenwerk brachte Kämmerer Berthold Meßmer gemeinsam mit der Verwaltungsspitze gestern in den Gemeinderat ein.

Der Haushalt 2020 der Stadt Rottenburg umfasst ein Gesamtvolumen in Höhe von 142,3 Millionen Euro. 2018 waren es noch 138 Millionen Euro. Der Ergebnishaushalt umfasst 110,3 Millionen Euro, die Investitionstätigkeit beläuft sich auf 42 Millionen Euro.

Als Investitionsschwerpunkte nannte Oberbürgermeister Stephan Neher den Grunderwerb in Höhe von acht Millionen Euro, den Neubau der Grundschulen im Hohenbergcampus, in Hailfingen sowie Tageseinrichtungen für Kinder wie etwa das Familienhaus Remigius im Kreuzerfeld. Die Realschule Kreuzerfeld soll mit 1,88 Millionen Euro saniert werden, zudem stehen 1,2 Millionen Euro bereit für die Stadtsanierungsmaßnahme Heberlesgraben mit dem Neubau der Volkshochschule, der Musikschule und des Gut-Betha-Kindergartens. Zudem ist ein wichtiger Posten im Haushalt 2020 die Breitbandversorgung, und es werden auch Straßen saniert und gebaut wie etwa die B 28.

Neher erklärte, dass die Stadt erstmals im Jahr 2021 Kredite aufnehmen werden muss. Dies schmerze umso mehr, als man bislang einen schuldenfreien Haushalt aufgestellt habe. Neher warnte aber davor so zu tun, als ob die Wirtschaftslage schlecht sei. Steuerkraft und Steueraufkommen in Rottenburg hätten mittlerweile Rekordwerte. Neher betonte aber, dass man dennoch schauen müsse, was man sich im Ergebnishaushalt leisten kann. "Wir müssen uns mit den Mitteln begnügen, die uns zur Verfügung stehen." Sechs Millionen an Abschreibungen seien zu verkraften, hier sei der finanzielle Ausgleich wichtig. 15 Personalstellen gebe es zusätzlich.

Neher betonte angesichts des straffen Zahlenwerkes, dass man eventuell hinter den Wünschen zurückbleiben müsse. Der Kindergartenbereich sei aber ein Investitionsschwerpunkt im Haushalt 2020. So wird neben dem Familienhaus Remigius und einem Kindergarten im DHL-Areal auch das Kinderhaus in Seebronn gebaut.

Die Stadt werde auch neue Wohnungen schaffen, dies mit der Wohnbau Rottenburg. 133 Millionen Euro seien insgesamt in Investitionen verplant. Auch das Hallenkonzept IV sei einer der Investitionsschwerpunkte. Hier bekommt Bad Niedernau eine Halle, ebenso Hemmendorf – und die Halle in Obernau wird renoviert. Auch die Digitalisierung der Schulen werde umgesetzt, hier gibt es aber Zuschüsse. Neher betonte aber, dass der Campus Kreuzerfeld Zukunftsmusik sei. Hier werde 2024 eine weitere Grundschulklasse benötigt.