Bei der Übung hatte die alarmierte Feuerwehr schnell alle Bewohner zu evakuieren. Einer der Bewohner lag zu diesem Zeitpunkt noch in der Badewanne. Foto: stb Foto: Schwarzwälder Bote

Übung: Feuerwehr und DRK proben gemeinsam den Ernstfall im Pflegeheim "Haus am Neckar"

Rottenburg. Die Rottenburger Feuerwehr im Pflegeheim "Haus am Neckar" geübt. Das angenommene Szenario: ein Brand mit Menschenrettung.

Zehn Fahrzeuge rasten von Feuerwehr und DRK zum "Haus am Neckar" an der Unteren Brücke. Rauch stieg aus dem von der Hospitalstiftung betriebenen Pflegeheim, insgesamt 50 Rettungskräfte waren im Einsatz. Viele Autofahrer und Passanten blieben stehen und fragten sich, was da los war. Rasch folgte die Entwarnung: nur eine Übung, wenngleich eine groß angelegte.

Um 19.32 Uhr ging der Alarm über die Brandmeldeanlage bei der Leitstelle in Tübingen ein. Grund war ein angenommener Brand und die damit einhergehende R auchentwicklung im Personalraum im dritten Stockwerk. Zuerst erkundeten Feuerwehrleute der Abteilung Stadtmitte mit Atemschutz und Kleinlöschgerät die Lage und suchten den Brandherd.

Zwei verletzte Menschen im Personalraum wurden über den Notausstieg auf dem Dach mit der Drehleiter gerettet. Die Gasse für das Drehleiterfahrzeug wirkte recht eng. "Das ist der offizielle Anleiterpunkt", erklärte Übungsleiter Armin Schiebel. Deshalb sei es gerade im Ernstfall wichtig, dass diese Rettungsgasse frei bleibe und nicht von Autos zugeparkt werde.

Insgesamt suchte die Feuerwehr nach sechs Vermissten, die für diese Übung vom Pflegepersonal bisweilen leidenschaftlich gespielt wurden. Neben einer blutverschmierten Bewohnerin, die es auf dem Balkon mit Höhenangst zu tun bekam, galt es beispielsweise einen Bewohner zu retten, der noch in der gefüllten Badewanne lag. "Wir machen uns bei solchen Übungen mit den Gegebenheiten vor Ort vertraut", sagte Schiebel. Die Schwierigkeit sei, sich in dem großen Gebäude zurecht zu finden. "Es hat sich außerdem herausgestellt, dass die Funkverbindung nach außen nicht ideal ist", berichtete Schiebel. Das solle nun verbessert werden.

Thomas Leber, Zugführer bei der Feuerwehr, und Stephan Lehmann, Leiter der DRK-Bereitschaft, zeigten sich mit dem Verlauf der Übung zufrieden. Im Ernstfall hätten alle 60 Bewohnerinnen und Bewohner evakuiert und in den Park am Schänzle gebracht werden müssen. Aus Rücksicht auf die Gesundheit der Bewohner und weil dafür die Durchgangsstraße hätte gesperrt werden müssen, wurde darauf aber verzichtet.

Am Ende der Übung belüftete die Feuerwehr das Gebäude, um den Rauch aus den Gängen zu blasen und setzte die Brandmeldeanlage zurück.