Kommunales: Bei Bürgerwerkstätten können die Anwohner Ideen äußern / Einbindung der Vereine

Die Bürger des Kreuzerfelds wünschen sich Veränderungen für ihr Quartier. Gedanken und Vorschläge konnten sie bei zwei Bürgerwerkstätten unter Leitung eines Planungsbüros äußern.

Rottenburg. Biegen Autofahrer aus Richtung Tübingen von der L 385 rechts Richtung Kreuzerfeld ab, fällt ihnen zunächst einmal Reklame ins Auge.

Folgt man der Gebhard-Müller-Straße weiter, kommt man am Sportplatz und der Kreuzerfeld-Realschule vorbei. Weitere zentrale Punkte fehlen im Kreuzerfeld.

Doch genau die wünschen sich die Anwohner seit längerer Zeit. Ihre Wünsche und Ideen konnten sie im Rahmen eines Ortsspaziergangs und zweier Bürgerwerkstätten äußern. Geleitet wurden die Veranstaltungen von zwei Mitarbeitern des Planungsbüros Sippel und Buff aus Stuttgart.

"Gefühlt ist das Kreuzerfeld ein abgehängter Stadtteil da oben auf dem Berg, aber auch kein eigener Ortsteil", fassten es die Planer im Gemeinderat zusammen.

So wurden bei den Treffen der Bürger schnell die Themen deutlich, die die Anwohner am meisten interessieren. Sie lassen sich zu vier Handlungsfeldern zusammenfassen: Mobilität, Freiraum, Kommunikation und Miteinander.

Oben auf der Agenda steht ein Quartierstreff. Ein Ort, an dem die Bewohner unterschiedlicher Generationen zusammenkommen können. Das gibt es heute noch nicht. "Von Bürgern für Bürgern" ist die Idee. Dabei wird an ein "wachsendes Modell" gedacht, denn es soll nicht gleich mit einem vollen Angebot gestartet werden. Stattdessen wird erst nach und nach überlegt und ausprobiert.

Zentral und gut erreichbar, aber nicht zu viel Lärm

Bei der Frage nach dem Standort gab es unterschiedliche Ansichten. Einerseits sollte das Gebäude zentral und gut erreichbar sein. Andererseits sollen Konflikte mit Nachbarn aufgrund der Lautstärke vermieden werden. An etwa 50 bis 60 Personen wurde bei der Größe des Raums gedacht.

Wichtig sind den Menschen im Kreuzerfeld außerdem die Busanbindung zur Kernstadt am Abend und Wochenende. Auch die Infrastruktur für Fahrradfahrer wurde diskutiert, ebenso ein Jugendtreff. "Die Jugend kann auch den Quartierstreff nutzen. Allerdings zeigen die Erfahrungen, dass sie doch lieber für sich sind", so die Experten.

Durchweg positiv äußerten sich die Gemeinderäte zu den Vorschlägen, etwa Jörg Bischof (Grüne): "Es war gut, die Bürger einzubinden. Das Verfahren kann beispielhaft sein für andere Stadtteile." Margarete Nohr von der SPD bedankte sich bei den beteiligten Bürgern für ihre Arbeit. Die CDU erkundigte sich nach einem Dank nach dem weiteren Vorgehen.

In naher Zukunft wird ein Arbeitskreis gegründet. In ihn entsenden die Fraktionen nach den Mehrheitsverhältnissen im Gemeinderat Mitglieder. Hinzu kommen Vertreter der Kirchengemeinden und weiterer Einrichtungen wie dem Remigius-Kindergarten oder "Mokka e.V."

Überlegt wird außerdem die Einbindung der Vereine, sodass sich der Arbeitskreis aus 26 Mitgliedern zusammensetzen wird. Seine Arbeit wird er im Frühjahr aufnehmen. Dann wird über die Umsetzung der verschiedenen Ideen diskutiert und Lösungen gefunden.