So schnell können Handschnellen angelegt werden. Foto: Schwarzwälder Bote

Ferienprogramm: Kinder besuchen die Rottenburger Polizeiwache / Ausrüstung detailliert gezeigt

Einen Vormittag land durften rund 15 Kinder aus Rottenburg und Umgebung die Arbeit der Polizei kennen lernen. Möglich wurde dies im Rahmen des diesjährigen Sommerferienprogramms der Stadt Rottenburg.

Rottenburg. Große Augen bekamen die Kinder im Alter von sieben bis elf Jahren, als Hauptkommissar Edmund Schnell zeigte, wie die Uniform und die Ausrüstung eines Polizisten aussieht.

Schnell ist auch Jugendsachbearbeiter bei der Rottenburger Polizei und berichtete den Kindern, wie der Alltag eines Polizisten aussieht. Neugierige Jungs allerdings, die gehofft hatten, einmal eine Pistole oder ein Gewehr zu sehen, wurden enttäuscht. Denn Schnell verriet den Kindern, dass die Pistolen der Polizisten immer geladen sind und dass das Zeigen zu gefährlich wäre.

Er erzählte den interessierten Kindern, dass die Polizei manchmal zu nächtlichen Ruhestörungen gerufen wird. "Dann können wir sogar die Boxen oder die Musikanlage beschlagnahmen", erklärte der Hauptkommissar.

Die Kinder erfuhren, dass das sichere und entschiedene Auftreten der Polizisten lebensrettend sein kann – dann nämlich, wenn es darum geht, einen Menschen mit einer Waffe zu überwältigen oder dazu zu bewegen, diese nieder zu legen.

Zur Ausrüstung des Polizisten gehören etwa Handschellen, die man dem mutmaßlichen Täter anlegen kann, oder auch ein Schlagstock aus Metall, der zur Verteidigung genutzt werden kann. Auch Pfefferspray gehört zur Polizistenausrüstung, ebenso eine schusssichere Weste und ein Funkgerät, das an der Uniform der Polizisten angebracht ist.

Jugendsachbearbeiter Edmund Schnell erklärte den Kindern, dass er in all seinen Amtsjahren noch nie einen Schuss abgegeben habe. "Die Pistole ist das letzte Mittel, das wir einsetzen können. Wir versuchen, dies zu vermeiden."

Auch konnten die Kinder einen Blick in die Polizeiwache werfen und hier etwa den Einsatzplan sehen oder eine Fußfessel anfassen. Dies sei allerdings nur dann notwendig, wenn ein Schwerverbrecher oder ein Mörder transportiert werden muss, etwa zu einer Gerichtsverhandlung, erklärt Schnell. "Wir legen ihm dann die Fußfesseln an, so dass er nicht springen kann", erklärte Schnell den erstaunten Kindern.

Zudem durften die Kinder beim Sommerferienprogramm die Zelle sehen oder einen Fall erleben, bei dem Fingerabdrücke die Hauptrolle spielten. Auch kam ein Vertreter der Polizeihundestaffel ins Revier Rottenburg und demonstrierte den Kindern seine Arbeit.