Ein eindrucksvolles Jahreskonzert präsentiert der Musikverein Ergenzingen in der Krönungskirche auf der Liebfrauenhöhe. Dabei erleben auch etliche Jungmusiker ihre Feuertaufe. Foto: Ranft Foto: Schwarzwälder Bote

Jahreskonzert: Musikverein Ergenzingen absolviert gelungenen Auftritt mit Stücken wie "Lawrence of Arabia"

Voll auf ihre Kosten kamen die Liebhaber konzertanter Blasmusik beim Jahreskonzert des Musikvereins in der Krönungskirche der Schönstätter Marienschwestern auf der Liebfrauenhöhe.

R ottenburg-Ergenzingen . Wohl an die 350 Besucher erlebten einen musikalischen Ohrenschmaus, an dem die Akteure unter der Stabführung von Aleksandr Kalinin zur Hochform aufliefen, die durch die herrliche Akustik in diesem Gotteshaus noch verfeinert wurde. Da wurde selbst der Einmarsch der Musikanten – auch etliche Jungmusiker, die den Sprung in die aktive Kapelle geschafft hatten waren mit dabei – zu einer nicht zu Ende gehen scheinenden Besonderheit. Zeigte Letztere doch auf, dass die Blasmusik in Ergenzingen einen hohen Stellenwert genießt.

Los ging es dann mit dem "Aeternum" von Vitor Resende, bevor Vorsitzender Peter Richter die Besucher willkommen hieß. "Aeternum" bedeute "für immer", so Richter und für immer sei der Musikverein auch für die Blasmusikfreunde da. Dann übergab er die Confereciere an die bewährte Stimme von Hannelore Renz, die durch das rund eineinhalbstündige Programm führte und dabei auch auf das Leben und Wirken der Komponisten einging.

Mit "Virginia" im Übrigen ein Stück, mit dem der Musikverein bereits beim diesjährigen Wertungsspiel in Waldorfhäslach auftrat und die Wertungsrichter überzeugen konnte, wurde zunächst an den geografisch schiefliegenden, amerikanischen Bundesstaat erinnert. Die lebhaften, langsamen, kämpferischen, dann wieder friedvollen und melancholischen Aspekte dieser Kolonialzeit und der damit verbundene amerikanische Bürgerkrieg fanden ihren musikalischen Niederschlag in dieser Interpretation, die die Kapelle hervorragend meisterte.

Mit dem folgenden "Agadio" des Niederländers Jacob de Haan präsentierte die Kapelle ein Stück, das die Mystik betreffend einen Ehrenplatz seiner Werke ausstrahlte. Dabei trat Dieter Richter mit seinem Saxofon als Solist auf und durfte dafür viel Beifall entgegen nehmen.

Dann entführten Kalinin und seine Musikanten die Besucher in das Salzkammergut auf Schloss Orth. Diese in rasantem Tempo wechselnde Tagesabläufe auf Schloss Orth von Fritz Neuböck geschaffen, verlangte der Kapelle Einiges ab. Angefangen vom Morgengebet der Mönche, bis hin zum Tanz der Bediensteten. Kurzum, wer es schaffte die Musik in Bilder umzusetzen, konnte den Tag auf dem Schloss durchaus nachvollziehen.

Mit der Filmmusik "Lawrence of Arabia" erinnerte die Kapelle an den Wüstenkrieg der arabischen Stämme gegen das osmanische Reich nach Beginn des ersten Weltkrieges. In dem von Maurice Jarre geschaffenen Werk wurde dieser Kampf um die Freiheit des arabischen Volkes musikalisch hervorragend wieder gegeben. Auch hier galt es für die Besucher, Musik und Fantasie in Einklang zu bringen.

Diesem folgte mit der "Alvamar Overtüre" von James Barnes ein fröhliches Werk, mit durchaus auch feierlichen Akkorden und freudigem Finale. Mit diesem Stück hatten die Ergenzinger Musikanten ihren Erfolg beim Wertungsspiel in Waldorfhäslach abgerundet und wurden dafür mit einem sehr gut bis gut belohnt.

Mit "Gabrielas Song", aus dem schwedischen Kinofilm "Wie im Himmel" endete der offizielle Teil dieses überaus gelungenen Konzertes, bei dem sich die Besucher noch eine Zugabe erklatschten.

Dankesworte gab es am Schluss von Peter Richter für die Gastfreundschaft der Schönstätter Marienschwestern, aber insbesondere auch für den Dirigenten Aleksandr Kalinin, der von den insgesamt sieben Musikstücken vier bearbeitet hatte, damit diese von den vorhandenen Akteuren und Instrumenten auch gespielt werden konnten.