Mit einer schauspielerischen Glanzleistung warteten die bewährten Laienmimen der Ergenzinger Kolpingsfamilie bei der Premiere auf. Foto: Ranft Foto: Schwarzwälder Bote

Premiere: Laienspieler der Kolpingsfamilie präsentieren die Komödie "Äbbes mit Niveau" / Bilderausstellung zu sehen

Eine überaus gelungene Premiere feierten die Laienspieler der Kolpingsfamilie mit der Komödie "Äbbes mit Niveau" am Donnerstagabend im Adolph-Kolping-Saal.

Rottenburg-Ergenzingen. Die bewährten Laienmimen boten in drei Akten tatsächlich "äbbes mit Niveau", und die schauspielerische Leistung des Ensembles quittierten die treuen Premierenbesucher des Öfteren mit Beifall auf offener Szene. Kurzum, da wurde zwei Stunden lang herzerfrischend Theater im Theater gespielt und dies nicht weltfremd, sondern im wahrsten Sinne des Wortes wirklichkeitstreu, zumal die Theatergruppe eigentlich sich selbst spielte.

Da sollte zum Jubiläum einmal etwas Besonderes aufgeführt werden, nämlich das englische Stück "Pater Brown und das Geheimnis der Gräfin". Das verlangte den Akteuren, die durch die Bank Doppelrollen zu spielen hatten, natürlich einiges ab.

Da wurde aus der Kassenwartin des Theatervereins, Gertrud Rehbein (Erika Grammer), im Verlauf des Abends unversehens eine Baroness, die der Rolle einer englischen Adeligen in Stil, Form und Maske bis zu ihrem "Ableben" auf der Bühne mehr als gerecht wurde. Der Schriftführer des Vereins, Heinz Schrauber (Reiner Heilig), verdiente sich vor allem im ersten und zweiten Akt zunächst als Kulissenbauer seine Sporen, bevor er dann in seiner Glanzrolle als Pater Brown aufging.

Als hätte sie nie etwas anderes getan, so präsentierte sich auch die Vorsitzende des Vereins, Gabi Scheffel (Dorothee Heilig), die die Haushälterin des Paters in bewährter Manier mimte. Der Bühnenbauer Gerhard Schreiner (Harald Löffler) schlüpfte gekonnt und schlitzohrig in die Rolle eines der Gräfin treuen und ergebenen Butlers, und der Einbrecher Kurt Kraller alias Francois Trichine (Oliver Künnert) landete bei dem ganzen Durcheinander rein zufällig in der Rolle des Regisseurs, der fließend alle Fremdsprachen inklusive Schwäbisch beherrschte, aber als Regisseur (gewollt) nicht viel zu bieten hatte.

Keck und frech spielte Rosi Zimperlich (Heike Wagensommer) im Verein stellvertretende Vorsitzende ihre Rolle als Zofe der Gräfin und Karina Lichtle (Larissa Baur), im Verein Beisitzerin, entpuppte sich im Laufe des Abends als eiskalte Mörderin der Gräfin.

Das man aus kleinen Rollen durchaus etwas machen kann, stellte Jessica Marks, im Stück als Lisa Blindling, Vereinsbeisitzerin und Souffleuse, unter Beweis. Kurzsichtig, pummelig, manchmal auch etwas unbeholfen machte sie aus ihrer Rolle eine tolle Nummer.

Acht weitere Aufführungen stehen noch an

Bevor der letzte Vorhang fiel und lang anhaltender Beifall die Akteure verabschiedete, wurde Manfred Schäfer für seine 60-jährige Tätigkeit in der Maske vom Vorsitzenden der Kolpingsfamilie Alfred Nisch mit einem Geschenk bedacht.

Alles in allem präsentierten Erika Grammer und ihre Crew dem Premierenpublikum einen tollen, kurzweiligen Theaterabend, dem man das Prädikat "Empfehlenswert" sehr guten Gewissens verleihen kann. Mehr wollen wir nicht verraten, denn schließlich stehen noch acht Aufführungen an.

Hinter den Kulissen waren zuständig: Erika Grammer (Spielleitung), Monika Künnert (Souffleuse), Manfred Schäfer, Jennifer Drössler, Lea Raißer (Maske), Daniel Künnert (Technik), Joachim und Andreas Haas, sowie Stefan Kilian (Bühnenaufbau) und die Sportgruppe der Kolpingsfamilie (Auf- und Abbau der Bestuhlung).

Wer Interesse daran hat, kann übrigens bei einem Glas Sekt auch eine Bilderausstellung ansehen, die die Kolpingfamilie im Adolph-Kolping-Saal anlässlich des 70. Geburtstages der Theatergruppe präsentiert. Zu sehen sind dabei die verschiedenen Epochen der Laienspielgeschichte der Kolpingsfamilie, die übrigens ebenfalls in diesem Jahr ihren 70. Geburtstag feiern darf.

Im Rahmen der Premiere übergab die Kolpingsfamilie eine Spende in Höhe von 500 Euro an die evangelische Kirchengemeinde Ergenzingen. Damit soll die Renovierung der Kirche unterstützt werden.

Weitere Aufführungen: Samstag, 5. Januar, 19 Uhr, Sonntag, 6. Januar, 15 Uhr, Freitag, 11. Januar, 19 Uhr, Samstag, 12. Januar, 15 Uhr und 19 Uhr, Samstag, 13. Januar, 15 Uhr und 19 Uhr.