Auf der Königstraße wird derzeit viel gemacht. Foto: Baum Foto: Schwarzwälder Bote

Baustelle: Ausbau der Königstraße macht Fortschritte / Abschluss soll noch in diesem Jahr erfolgen

Ein Bagger gräbt in der Königstraße vor der Stadtbibliothek, Bauarbeiter arbeiten emsig in der Baugrube, über die in Kürze Fußgänger laufen werden. Auch am Dom wird demnächst gearbeitet – erste Frässpuren zeigen, dass auch zwischen Dom und Dompfarrhaus bald eine Baugrube klaffen wird.

Rottenburg. Anwohner ärgern sich vielleicht über den etwas lästigen Baulärm und auch eventuell darüber, dass aufgegraben, aufgeschüttet und wieder abgegraben wird. "Dies ist der engen Baugrube und den etwas beengten Verhältnissen geschuldet", sagt Tiefbauamtsleiter Jürgen Klein und fügt hinzu: "Auf dem freien Feld wären wir längst durch."

Es wird geprüft, von wem ein Telefonkabel aus dem Jahr 1929 derzeit noch benötigt wird

Gem acht wird und wurde zwischen Dom und dem Bischöflichen Palais sowie der Stadtbibliothek praktisch alles – angefangen beim Abwasserkanal über Abwasser- und Wasserhausanschlüsse bis hin zur Straßenbeleuchtung, der Stromleitung und auch den Leitungen und Leerrohren für Glasfaser, Medien und Internet. Auch die Telekom verlegte Leitungen und große Kabelpakete – und prüft, vom wem ein Telefonkabel aus dem Jahr 1929 derzeit noch benötigt wird.

KabelBW und Unitymedia verlegten ebenfalls Leitungen, zudem wurden Gasleitungen verlegt, es gab auch einige neue Anschlüsse für die Anwohner. Das Abgraben, Aufschütten und wieder an einer anderen Stelle abgraben mache Sinn, erklärt Klein. Doch es stoße auch und gerade bei den Anwohnern und Bürgern manchmal auf Unverständnis. Allerdings brauche der relativ kleine Bagger auch einen Standplatz, zudem würden immer wieder neue Leitungen verlegt.

Der Aushub aus dem Sanierungsgebiet Östliche Königstraße wird laut Klein auf dem Weggentalparkplatz sowie auf dem Hohenberg-Parkplatz zwischengelagert. Dort werden Erdproben gezogen, dies ist entscheidend für die spätere Endlagerung auf der Deponie. Bedingt durch etwaige Störstoffe entscheidet sich nach der Auswertung der Proben, wohin der Erdaushub schließlich kommt. Aufgefüllt wird mit neuen Materialien, als Abschluss kommt eine Asphaltschicht. Darauf wird dann ein Pflasterbelag verlegt. Eine Rollatorspur wird mit größeren Granitplatten definiert, so dass es weniger störende Fugen gibt.

Die Östliche Königstraße beziehungsweise der Teil der Königstraße zwischen Dom und dem Eugen-Bolz-Platz wird überdies keine Fußgängerzone wie ursprünglich geplant. Aufgrund von Anregungen und Einwendungen der Anwohner wird dieser Bereich nun zum verkehrsberuhigten Bereich, in dem Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger quasi gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer sind. Autofahrer allerdings müssen langsam fahren. Poller wird es keine geben, so dass die Polizeistreifenwagen problemlos zu ihren Einsatzorten brausen können.

Froh zeigte sich Jürgen Klein angesichts der Tatsache, dass nach beinahe jahrzehntelangen Planungen im Sanierungsgebiet Eugen-Bolz-Platz endlich ein Knopf an die Geschichte gemacht wird. Begonnen hatten erste Planungen im Dezember 2005, abgeschlossen werde die Baumaßnahme noch in diesem Jahr, meint Klein. Die ursprünglich geplante Fertigstellung der Tiefbauarbeiten ist Ende Oktober, wahrscheinlich werde es einige Tage später, sagt Klein.

Nächste Woche soll dann noch ein zweiter Bautrupp aus Balingen von der Firma Stumpp zur Verstärkung dazukommen.