Ist seit Jahren ein erfolgreicher Pferdezüchter: Elmar Renz Foto: Schwarzwälder Bote

Tiere: Elmar Renz beschäftigt sich seit 52 Jahren mit Pferden / Trio bekommt Segen vom "Küchenadel"

Elmar Renz ist eigentlich ein Ergenzinger durch und durch, den es allerdings schon vor geraumer Zeit in den Nachbarort Eckenweiler verschlagen hat. Seit 52 Jahren verschreibt er sich dort seinem großen Hobby: Pferde.

Ro ttenburg-Ergenzingen/Eckenweiler. Der mittlerweile 66-Jährige ist natürlich auch Gründungsmitglied der Ergenzinger Pferdefreunde, die einst aus der Reiterabteilung des Turn- und Sportvereins entstanden sind.

Sein erstes eigenes Pferd erstand Renz als 14-Jähriger im nahe gelegenen Mötzingen, den Kaufpreis stotterte er mit monatlich 20 Mark ab. Sein Vater, der eigentlich davon nichts wissen durfte, erfuhr aber trotzdem vom Handel seines Sohnes. Und das habe dann ein riesiges Donnerwetter gegeben, erzählt Renz. Dieser ließ sich aber in seiner Liebe zu den Vierbeinern nicht beirren, verdiente sich später so manche Mark mit Kutschfahrten bei Hochzeiten und Festumzügen dazu.

Im Laufe der Zeit avancierte er zu einem erfolgreichen Pferdezüchter, dem ab und zu auch der Schalk im Nacken sitzt. Zwischen Ergenzingen und Eckenweiler liegt die Koppel, die er von einem Pferdefreund aus Wolfenhausen gepachtet hat. Dort fühlen sich derzeit sechs Pferde wohl, darunter drei Fohlen. Am Sonntag lud er Freunde und Bekannte zu einer "Fohlentaufe" mit anschließendem Umtrunk ein. Da für eine Fohlentaufe nun mal kein geistlicher Würdenträger zu finden sei, habe er passenden Ersatz vom "Küchenadel" des Ergenzinger Gasthofes Waldhorn organisiert, meint Renz. Und zwar in Form von "Edelgard von den Heugärten" und "Erika vom Zwergenhof".

Die beiden Ulknudeln sind von der Fasnet her bekannt und ließen sich nicht zweimal bitten. Pünktlich erschien das Duo im bäuerlichen Outfit mit Obst und gelben Rüben als Geschenk für die "Täuflinge". Außerdem hatten sie einen Weihwasserkessel dabei, was auch die älteren Tiere dazu inspirierte, näher an ihren Nachwuchs zu rücken. Ergo: Das ungewöhnliche Zeremoniell verzögerte sich, weil die beiden Damen sich nicht in die Pferdekoppel wagten.

Doch nach einem Stoßgebet ’gen Himmel ließen sie sich doch überreden, lobten in ihrer humorvollen Predigt in den höchsten Tönen den Pferdehalter, der zu freiem Essen und Trinken eingeladen hatte, und wünschten alles Gute. Das Wichtigste vergaßen sie dabei, nämlich den drei Fohlen einen Namen zu geben, wohl auch deshalb, weil ihr Mut zunehmend nachließ.

Für ihren Auftritt wurden die beiden Damen mit viel Beifall belohnt. Dieser galt sicherlich auch den drei Fohlen, die die Prozedur problemlos über sich ergehen ließen und auf die Elmar Renz besonders stolz ist. Ein Stutenfohlen erhielt bei der Prämierung in Oberjettingen Gold, ein weiteres Jungtier wurde für die Fohlenauktion in Riedlingen prämiert. Außerdem gibt es noch ein Hengstfohlen, dessen Vater auf den Namen Secret hört und unter anderem Vizeweltmeister der jungen Dressurpferde ist.

"Ich bin jeden Tag drei bis vier Stunden bei meinen Pferden", sagt Renz. "Und wenn ich mir meine Pferde anschaue, dann hat sich der Aufwand gelohnt." Vor allem die Pflege der Fohlen erfordere viel Zeit. Diese seien ein halbes Jahr bei der Mutter. Danach bräuchten sie die Muttermilch nicht mehr. Pferdezucht, so Renz, sei eine Wissenschaft für sich. Jeder erfolgreiche Züchter habe seine eigene Philosophie.