Während OB Stephan Neher (rechts) nach vollbrachter Tat auf seinem "Lieblingsspielzeug" sitzen blieb, stellten sich Ortsvorsteher Reinhold Baur (Zweiter von links) mit Vertretern der Fachämter, des Planungsbüros, der ausführenden Baufirma, sowie einigen Stadt- und Ortschaftsräten unserem Fotografen. Foto: Ranft Foto: Schwarzwälder-Bote

26 neue Bauplätze im Gebiet "Öchsner" / Desolater Zustand von Pfauen- und Starenweg als Ursprung / Mehr Wohnraum notwendig

Von Klaus Ranft

Rottenburg-Ergenzingen. Die "Baggerbisse", die den zuvor obligatorischen Spatenstich in Rottenburg seit geraumer Zeit ersetzen, sind darauf zurückzuführen, dass OB Stephan Neher sich gerne in einen Bagger setzt, weil er die Funktion der Maschinen glänzend beherrscht.

Davon konnten sich gestern Morgen beim "Baggerbiss" für das Baugebiet Öchsner, welches im Zusammenhang mit dem Ausbau des Pfauenweges und des Starenweges zu sehen ist, überzeugen. Am Schluss gab es jedenfalls Beifall für den OB, den man jederzeit auch in einer Baufirma unterbringen könnte, wie ein Anlieger scherzhaft bemerkte.

Bauplatzmangel wird nun behoben

Ortsvorsteher Reinhold Baur indessen freute etwas anderes. Nämlich dass der Bauplatzmangel in Rottenburgs größtem Stadtteil nun behoben wird. Vor etlichen Anliegern, die auch finanziell von den Erschließungsmaßnahmen betroffen sind, den Vertretern des Planungsbüros der Fachämter und der Baufirma sowie Ortschafts- und Gemeinderäten stellte er 26 neue Bauplätze in Aussicht.

Diese stehen – sofern die Planungen winterbedingt eingehalten werden können – ab April nächsten Jahres zur Verfügung. 23 Plätze seien in privater und drei in städtischer Hand, so der Ortsvorsteher, der in dem desolaten Zustand von Pfauen- und Starenweg den ursprünglichen Grund für die Schaffung des neuen Baugebietes sah.

Dieses umfasst eine Bruttofläche von 2,15 Hektar. Durch die neuen Straßen, die mit 645 000 Euro zu Buche schlagen und künftig mit einem Gehweg ausgestattet sind, würden auch die Wege zur Grundschule, den Kindergärten und der künftigen Kinderkrippe für Kinder aus dem Westen und Nordwesten Ergenzingens sicherer, so Baur.

OB Stephan Neher stellte zufrieden fest: "Die Baggerbisse häufen sich in Ergenzingen in letzter Zeit". Mehr Wohnraum sei in Ergenzingen zwingend notwendig. Ergenzingen betitelte Neher als einen Ort mit hervorragender Infrastruktur. Der Region gehe es wirtschaftlich sehr gut und Bauplätze, bei denen man auch mal ums Haus herum laufen könne, seien gefragt. Die Prognose, dass die Bevölkerung Deutschlands schrumpfe, sei längst widerlegt, so Neher. Dabei spielten auch Flüchtlinge eine Rolle.

Diese wollten in Länder und Regionen, denen es wirtschaftlich gut gehe. "Was sollen die in Ländern wie Frankreich oder Spanien, die selbst mit dem Rücken zur Wand stehen und eine Jugendarbeitslosigkeit von über 50 Prozent haben", so Neher.

Abschließend wurde der "Baggerbiss" bei Sekt und Häppchen gefeiert. Für die Bewirtung waren die dienstbaren Geister des Turn- und Sportvereins zuständig.