Konzert: Simon and Garfunkel Revival Band brilliert mit Rock-Klassikern

Von Angela Baum

Rottenburg. Die beiden Musiker Michael Frank und Sven Lieser brachten mit ihrer Band Klassiker und Legenden des unvergesslichen Duos Simon and Garfunkel auf die Bühne der Festhalle.

Über 400 Zuhörer feierten den tollen Auftritt, und freuten sich, Meilensteine der Musikgeschichte wie "Bridge over troubled water", "I’d rather be a hammer than a nail" (El Condor Pasa) oder Hits wie "Scarborough Fair" zu erleben. Im Vordergrund standen, die beiden Sänger und Musiker Guido Reuter und Sven Lieser als Simon and Garfunkel. Mal mit sentimental angehauchten Balladen, dann wieder fetzig und mit viel Power kamen sie ihren musikalischen Vorbildern sehr nahe. So lebendig und hautnah haben sicherlich die allermeisten Zuschauer Songs wie "Bye Bye Love", "Slow down" oder den legendären Titel "The Boxer" noch nicht erlebt.

Gitarre, Gesang sowie die Instrumentierung mit Violine, Flöte oder Gitarren ließen vor allem ältere Semester im Publikum in Erinnerungen schwelgen. Doch die Simon and Garfunkel Revival Band spielte nicht nur die Songs originalgetreu ab – sie gingen einen Schritt weiter und drückten ihnen ihren eigenen Stempel auf.

Mit dem Titel "America" ließ das Duo ein Amerika früherer Jahrzehnte wieder aufleben. Tolle Solopassagen etwa von Sänger und Gitarrist Sven Lieser oder Violineinlagen von Guido Reuter sowie eine stimmungsvolle Atmosphäre des gebannt lauschenden Publikums machten den Abend sicher unvergesslich.

Mit "Slow down" ging es los, im Verlauf des Songs heißt es "Slow down, feeling groovy", und dass sich alle im Laufe des Abends locker und "groovy" fühlten, war garantiert. Flöten- und Gitarrenlinien der beiden Hauptakteure verliehen Titeln wie "Fishermans Song" beinahe schon den Touch eines Kultsongs, ebenso wie "Time, time, time".

Mit Hits wie "Call me Al" oder "Sound of Silence" sowie Klassikern wie "Homeward Bound" oder "Bright Eyes" näherte sich die Band dem Original so nahe an, dass Gänsehautfeeling vorprogrammiert war.

Beim Hit "Cecilia" heizte die große Trommel den Rhythmus an, brillant gespielt von Guido Reuter. Spätestens hier sprang der Funke über und die Zuhörer klatschten den Takt begeistert mit. "Simon and Garfunkel" machten richtig Party in der Festhalle und brachten den Saal zum Kochen. Mit "The Boxer" prangerten Simon and Garfunkel soziale Missstände an und besangen Amerikas Gestrauchelte und Unterdrückte in Hinterhöfen oder U-Bahnschächten.

Kein Klassiker wurde ausgelassen, alle Tophits von Simon and Garfunkel wurden manchmal höchst faszinierend interpretiert. "I’m a Rock" durfte freilich ebenso wenig fehlen wie "Mrs. Robinson" oder das legendäre "50 ways to leave your lover" aus der Solozeit von Paul Simon.

Bei allen Stücken gaben Schlagzeuger Mirko Sturm und Bassist Sebastian Fritzlar alles, gerade letzterer griff oftmals wie toll in die Saiten.

Nach dem mehrstündigen Konzertabend wurde frenetisch applaudiert, es gab stehende Ovationen und manch einer ging sicherlich mit einem Lied auf den Lippen oder pfeifend heim.