Modellbahn: Rottenburger Club zeigt beeindruckende Ausstellung

Rottenburg. Der Modelleisenbahnclub Rottenburg präsentierte eine meisterliche Ausstellung verschiedener Modelleisenbahnen. Ein Prunkstück war die Ammertalbahn mit den Bahnhöfen Tübingen-West bis Pfäffingen im Maßstab 1 zu 87.

Einfach dagegen wirkte die Märklin-Minex-Anlage. Sie war nur von 1970 bis 1972 auf dem Markt, was sie als Rarität begehrt macht. Die Bahn wurde nach dem Vorbild einer alten Nebenbahn gebaut, der Bahnhof war eindrucksvoll mit Schindeln gedeckt, das ist Recycling pur, ursprünglich waren es Kaffee-Rührstäbchen. Zwei imposante Modellbahnen im Maßstab 1 zu 220 zogen ihre Bahnen auf einer Größe von mehreren hundert Quadratmetern. Dabei kam die Überlegung, ob Stuttgart 21 mal so funktioniert, denn es war der ganze Zug-Alltag zu sehen, ob Personenbeförderung, Güterzug, Abstellgleis, Pflege der Waggons, Personen, die den Zug verpassten, Schaffner, die die Abfahrt frei gaben.

Ganz groß und wichtig war die HO-Modulanlage der Jugendgruppe. Viel Spaß hatten die Kids an der Spielanlage, da war meist die Mutter dabei, denn der Vater hatte Wichtigeres zu sehen. Einen freundlichen Anblick vermittelte die Anlage der JVA.Viele Besucher, die sich informiert haben, den Kopf voller Ideen für die Bahn, stolperten am Schluss über das größte Highlight der Ausstellung: ein Diorama des Klosters Bebenhausen. Ein Diorama ist einem Panorama ähnlich. Es zeigt das Zisterzienserkloster im Außen- und Innenbereich, mit bewegten Figuren, da waren Mönche, Fußgänger, Rinder, Autos – wie im richtigen Leben.

Bereits 1966 schlossen sich Menschen zusammen, um ihre Eisenbahnanlagen zu vervollständigen und auch, um sie zu schützen. Ehefrauen, die putzen wollten, Kinder, die unsensibel mit den Anlagen umgingen, dürften der Hauptgrund gewesen sein. Aus jeder Knospe entwickelt sich eine Blüte, so auch das beliebte Hobby der Eisenbahnanlagen. Seit 52 Jahren besteht der Modelleisenbahnclub. Der Rottenburger Verein hat heute mehr als 50 Mitglieder, zusätzlich zwölf Jugendliche.

Was bei der Ausstellung ganz wichtig war: die Dioramen. Die Züge fahren, alles klar, ein Haus brennt, die Feuerwehr ist zugegen, die Liebe zu Feinheiten. Das heißt: Fantasie, nicht nur Gedanken zur Situation, sondern auch die Auseinandersetzung mit Unfällen oder Problemen, stehen ganz oben auf der Liste.Um diese Ausstellung zu ermöglichen, haben zehn Mann zehn Stunden gearbeitet, und sie standen auch den Besuchern mit Rat und Tat zur Seite und strahlten, wenn ein Problem gelöst werden konnte.