Fasnet: Insgesamt 35 Gruppen und 1400 Hästräger gestalten den Schwalldorfer Umzug

Rottenburg-Schwalldorf. Der diesjährige Fasnetsumzug war ein voller Erfolg. Schwalldorf war weiträumig zugeparkt. Hunderte von fasnetsbegeisterten Zuschauern drängten sich an den Straßenrändern. Vorausblickend wurden viele Zelte und Hütten aufgestellt, damit das närrische Volk keinen Hunger und Durst leiden muss.

Um 14 Uhr sollte der Umzug losgehen, Ralph Fischer, Vorsitzender der Narrenzunft, wurde ungeduldig, nach zehn Minuten Wartezeit sang er Solo mehrere Schunkellieder. Das konnte die Lumpenkapelle so nicht stehen lassen, knapp fünf Minuten später präsentierte sie sich überzeugend mit ihrer Musik. Die Schwalldorfer-NZ als Gastgeber folgten mit dem Dralle, den Elblocher Hexen, den Bären und den Brodesg’heckler. Zur letzten Gruppe ist noch in Kurzform zu sagen: früher musste man den Zehnten in Hemmendorf abliefern, war das geschehen, durfte man essen und trinken so viel man wollte; die listigen Schwalldorfer packten so viel ein, dass es zum Teil unterwegs verloren ging.

Die Oberndorfer Esel folgten mit zwei wunderschönen vierbeinigen Exemplaren. Man wusste nicht, wem soll man mehr Beifall spenden, den Orginalen oder der Zunft.

Der Fasnetsclub Poltringen hat es mit dem Most, dem Bock, dem Most-Weible, den Ammer-Hexa, der Wanze, dem Blechhaufen und der anmutigen Funken-Garde.

Der Umzug war gut geplant, die Gruppen und Kapellen gut gemischt, so war Abwechslung geboten, ebenso auf dem Sprecherwagen. Ralph Fischer und Markus Wütz wechselten sich ab, Bürgermeister Hendrik Bednarz durfte auch begrüßen, Horst Krajewski strahlte im Hintergrund.

Insgesamt 35 Gruppen mit Untergruppen beteiligten sich am Umzug, schätzungsweise 1 400 Hästräger.

Die Hexengruppen scheinen allgemein in der Überzahl. Beim Umzug zeigten sich Gerste-Hexa, Stettenberg-Hexa, Burg-Hexa, Schloss-Hexa, Schreckengraben-Hexa und Börstinger Sägbock-Hexa. Alle zeigten sie enorm viel Aktivitäten, Freude und Übermut.

Es gab auch schillernde, fantasievoll herausgeputzte Gruppen, wie die Sondelfinger Füchse, die Niedernauer Stoagrättle, die Unterjesinger und Hirschauer Gruppen als Wengerter und Hopfenhopser

Fantasiegestalten wie Teufel, Zigeuner, Holland-Mädchen rundeten das Bild ab.

Übergroße Zugmaschinen zogen durchdacht dekorierte und geschmückte Wagen, manche Männer interessierten sich mehr für sie, als für die Hästräger.

Der Umzug vereinte Lust und Spass an der Fasnet, Tradition und Moderne genau so, wie es Ralph Fischer und die Narrenzunft es sich gewünscht hat. Das Wetter war kalt, doch kein Zuschauer ging vor Ende.