Für Zunftmeisterin Elke Baur und Brauchtumsmeister Manuel Ranft wurde das Reinigen der Masken zu einer staubigen Angelegenheit. Foto: Ranft Foto: Schwarzwälder Bote

Brauchtum: Ergenzinger Narren stauben ihre Masken und Häs ab / Veranstaltungen bis Fastnachtsdienstag

Proppenvoll war der Marktplatz am frühen Abend des Dreikönigtags, den die Ergenzinger Narren zum Abstauben von Masken und Häs in Beschlag genommen hatten.

Rottenburg-Ergenzingen. Pün ktlich um 18 Uhr hörte man dann die Klänge des Kleinpariser Narrenmarsches mit dem die Zunftkapelle "Fleckahuper" in das offene Karree marschierte und gleich einmal mächtig für Stimmung sorgte. "Kommet raus aus eure Ecka, mir wollet’s Nannaleba wecka", schallte es dann von den Marktplatzstufen. Brauchtumsmeister Manuel Ranft öffnete die Hästruhe, um die verstaubten Masken an Zunftmeisterin Elke Baur weiter zu geben, die erst einmal einen hochprozentigen "Geist" zu sich nehmen musste, bevor sie den Lindenholzlarven ihren närrischen Odem einhauchte.

Auch Ortsvorsteher Reinhold Baur, der sein Amt in naher Zukunft an seine Nachfolgerin übergeben wird, kam unter den Federwisch der Zunftmeisterin. Gut dürfte Baur wohl getan haben, dass der Brauchtumsmeister ihn mit den Worten "mir Narra waret mit dir zufrieda" in die fünfte Jahreszeit entließ.

Dann zog es die bunte Narrenschar in die örtlichen Lokale, wo manch muffiger Bruder und staubige Schwester unter den Federwisch kam. Sein Debüt als "Oberabstauber" bestand auch der neue Zunftvize Lukas Schäfer, der in den Lokalen lautstark den Beginn der Fasnet im Ort ausrief.

Weiter geht es im "Flegga" am 18. Januar, wo im Adolph-Kolping-Saal ein Abend mit buntem Programm stattfindet. Am 19. Januar steht das traditionelle "Morgawecka" durch die "Fleckahuper" mit anschließendem Gottesdienst und abschließendem Linsenessen im Zunftheim auf der närrischen Tagesordnung, und am 25. Januar verpassen die Narren dem Ort ein närrisches Kleid. Mit dem Kappenabend, an dem die Stimmungskanonen der Zunft wieder einiges zum Besten geben werden, klingt dann dieser Tag aus. Am 14. Februar ist eine "freie Fasnet" in der Breitwiesenhalle angesagt, bei der zu den Klängen von Melodien der 8er- und 90er-Jahre kräftig das Tanzbein geschwungen werden darf.

Die Kinder kommen am 15. Februar in der bis dahin herrlich herausgeputzten "Narrahalla" zu ihrem Recht, bevor dann am schmotzigen Donnerstag mit der Befreiung der Kinder aus Schulen und Kindergärten die Endphase der Ergenzinger Narretei eingeläutet wird. Da wird zur Mittagszeit Ortsvorsteher Reinhold Baur der Narrengewalt Tribut zollen müssen. Am Nachmittag ist Seniorenfasnet im Adolph-Kolping-Saal und abends Wirtshausfasnet angesagt. Wer es noch intensiver mag, der ist am Freitagabend zur "freien Fleggafasnet" eingeladen. Am Fasnetsamstag findet der traditionelle Brauchtumsabend der Zunft statt, und am Fastnachtsdienstag beenden ein großer Fastnachtsumzug mit anschließendem Narrentreiben in den örtlichen Lokalen und die Verbrennung der Fasnet die diesjährige Kampagne.