Demografie: Neuer Kreisseniorenplan soll erstellt werden / Grundlage für Pflegebedarfsberechnungen

Rottenburg (amb). Derzeit wird ein neuer Kreisseniorenplan erarbeitet. Der aktuell gültige Kreisseniorenplan stammt aus dem Jahr 2009 und bildet die zentrale Informationsgrundlage für Pflegebedarfsberechnungen in den Städten und Gemeinden des Landkreises Tübingen.

Noch ist unklar, inwieweit sich Änderungen gegenüber dem aktuellen Kreisseniorenplan ergeben werden, wenn eine Neufassung erarbeitet wird. Ortschaftsbezogene Auswertungen ergeben sich ebenfalls nicht aus dem derzeit gültigen Kreisseniorenplan. Daher lässt die Verwaltung der Stadt Rottenburg derzeit eine eigene Bedarfsanalyse erstellen. Dies war Thema in der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses. Bis zum Jahr 2030 wird die Bevölkerung in Rottenburg um rund acht Prozent zunehmen. Die Bevölkerung über 65 Jahre wird bis dahin um 54 Prozent zunehmen. Waren es 2015 noch 7434 Menschen über 65 Jahre, werden es im Jahr 2030 11 437 Menschen sein. Die Bevölkerung über 80 Jahren wird um 48 Prozent ansteigen. 2030 werden 2853 Bürger in Rottenburg über 80 Jahre alt sein.

Die Pflegeinfrastruktur ist nicht schlecht. So gibt es vier Altenpflegeheime und zudem zwei Pflegestationen. Auch gibt es zwei Pflege-Wohngemeinschaften, davon eine in Kiebingen und eine in der Ehinger Straße. Zudem stehen zahlreiche Möglichkeiten im betreuten Wohnen zur Verfügung. Die Hospitalstiftung hat derzeit in Rottenburg 219 vollstationäre Plätze, inklusive 20 Kurzzeitpflegeplätze. Von den 36 Pflegeplätzen im Haus Stäble in Remmingsheim werden derzeit zwei Drittel von Rottenburgern belegt. Im September 2019 werden im Haus Katharina drei Plätze wegfallen. Zusätzlich werden in Einrichtungen anderer Träger derzeit 40 Pflegeplätze in unterschiedlichen Wohnformen angeboten. Insgesamt stehen ab September 260 Pflegeplätze zur Verfügung. Die Auslastung der Heime bei der Hospitalstiftung beträgt durchschnittlich 98 Prozent. Zusätzlich zu den Pflegeheimen stehen 22 Kurzzeitpflegeplätze zur Verfügung.

Unterm Strich lässt sich festhalten, dass die Bedarfszahlen im Bereich Kurzzeitpflege übererfüllt sind. Der Bedarf an Tagespflegeplätzen ist annähernd erfüllt. Rechnerisch fehlen zwei bis zehn Plätze. Der Bedarf an stationären Pflegeplätzen ist auf Grundlage der aktuell verfügbaren Erkenntnisse nicht erfüllt. In Rottenburg fehlen derzeit 109 bis 149 Plätze.