Die Rottenburger Modellbahner mit ihren ersten fertigen Bäumen. Foto: Modelleisenbahnclub Rottenburg Foto: Schwarzwälder Bote

Hobby: Modelleisenbahnclub Rottenburg baut seine Begrünung dank Seminar nun selber / Weiter Themen sind geplant

Rottenburg. Im Modellbahnbau wird immer mehr auf Authentizität gesetzt, um dem Betrachter eine nahezu perfekte Miniaturwelt zu präsentieren. Damit die Rottenburger Modellbahner diesem Trend Rechnung tragen können ist Weiterbildung angesagt. Fertig gekaufte Einheitsbäumchen der Modellbahnindustrie sind nicht mehr in Mode. Der Modelleisenbahnclub Rottenburg hat deshalb dieses Jahr ein Weiterbildungsprogramm für seine Mitglieder gestartet. "Wir möchten unseren Mitgliedern die Möglichkeit geben, sich in ihren modellbauerischen Fähigkeiten zu verbessern", erklärt der Vorsitzende Stefan Speidel.

Begonnen wurde im Juli mit einem Baumbau-Seminar für Laubbäume, das vergangenen Samstag abgeschlossen wurde. An fünf Samstagnachmittagen wurden unter Anleitung eines befreundeten Modellbahners Modellbäume in unterschiedlichen Maßstäben hergestellt. Nach einer speziellen Technik, bei der dünne Kupferdrähte zu Zweigen, Ästen und schließlich dem gesamten Baum verdrillt werden, entstanden die Rohlinge für die Bäume. Die so hergestellten Rohlinge sind durch den weichen Kupferdraht noch labil. Deswegen müssen diese im folgenden Arbeitsschritt mit Weichlot verlötet werden, um dem Stamm und den Ästen die nötige Stabilität zu verleihen. Dann werden die Bäume mit Acrylspachtelmasse eingestrichen für eine realistische Stamm- und Rindengestaltung. Mit der richtigen Farbe entsteht dann die Patinierung des Baumes. Zum Schluss wird das Belaubungsflor auf die Äste aufgebracht. Hier gibt es hervorragendes Material im Modellbahnzubehör, das täuschend echt den Blätterbesatz eines Laubbaumes nachbildet. Das Endergebnis kann sich sehen lassen, schreibt der Modelleisenbahnclub in einer Mitteilung.

Die Bauzeit für einen Baum beträgt je nach Größe zwischen sechs und acht Stunden. Vorteil der selbst gemachten Bäume ist, das keiner wie der andere aussieht und missratene Bäume gibt es nicht. Da braucht man sich nur in der Natur umschauen erklärt Speidel. Zwölf Teilnehmer waren an den Seminartagen eifrig bei der Sache. "Besonders stolz sind wir dabei auf unsere drei älteren Mitglieder aus der Jugendgruppe, die das Erlernte sehr gut in die Praxis umgesetzt haben", teilt der Club mit.

Für das nächste Jahr ist schon das Folgeseminar in Planung. Dort sollen dann Nadelbäume hergestellt werden. In den darauffolgenden Jahren stehen noch weitere Themen an wie Felsengestaltung, Alterung von Häusern und Fahrzeugen sowie vieles mehr.